Jetzt 60 Kinderkrippen-Plätze
Haus für Kinder „Bunte Au“ um eine Gruppe erweitert
SCHIERLING, 22.11.2019. Der Markt Schierling hat an die Kindertagesstätte „Bunte Au“ eine zweite Kinderkrippen-Gruppe für Kleinkinder bis zu drei Jahren angebaut. Bei der Segnungs- und Eröffnungsfeier mit den Pfarrern Josef Helm und Uwe Biedermann sagte Bürgermeister Christian Kiendl, dass auch diese neue Gruppe einer Kinderkrippe gestaltende Politik für die Menschen von heute, also für Kinder und Eltern, mit dem Blick in die Zukunft, also für Omas und Opas, darstellt. Denn die wichtigste Versicherung, die heute mit Wirkung für die Zukunft eingegangen werden könne, seien die Kinder.
Die Leiterinnen der Kindertagesstätte „Bunte Au“, Theresa Schwager und Ramona Strohmeier, begrüßten die Gäste und informierten, dass in den beiden Kindergartengruppen derzeit 56 Kinder betreut werden. Die Krippengruppe „Libelle“ sei mit 12 Kindern voll belegt und zur neuen Gruppe „Bienchen“ gehören fünf Kinder, doch auch diese wird in den nächsten Wochen voll belegt sein. „Wir agieren zum besten Wohl und Sinn der Kinder!“, versicherten die beiden.
Liebe, Geborgenheit, Zuwendung
Nach Pfarrer Josef Helm geht der Begriff „Kinder-Krippe“ auf das Jahr 1844 zurück, als in Paris die erste Kinderbewahranstalt gegründet wurde. Weil sie einer Not geschuldet war, sei sie – in Anlehnung an die Not des Christuskindes in Betlehem – „Krippe“ genannt worden. Die Segnung bedeute, Gutes zu wünschen, was dem Willen Gottes entspreche. Pfarrer Biedermann trug die Fürbitten an Gott, „dessen Sohn ein Kind dieser Welt geworden ist“, vor. Er erbat für die Kinder Liebe, Geborgenheit und Zuwendung in den Familien sowie die Chance, ihre Begabungen entfalten zu können. Gesegnet wurde auch ein buntes Glaskreuz, das in den neuen Räumen Platz findet.
Nach Bürgermeister Christian Kiendl sind gerade Kindertageseinrichtungen sind dazu geeignet, den Markt Schierling „enkeltauglich“ zu machen.
Versicherung für die Zukunft
Er verwies auf Diskussionen und Fragen im Internet, warum immer über Politik für die Zukunft und nicht über eine solche für die Gegenwart gesprochen werde. Dazu sagte der Bürgermeister, dass seit Jahrzehnten für alle denkbaren und eigentlich undenkbaren Lebenssituationen eine Versicherung angeboten werde. „Diese Versicherungen auf einen Unfall-, Haftpflicht-, Krankheits- oder auch Todesfall werden heute – in der Gegenwart – für die Zukunft eingegangen. Man bezahlt dafür jetzt, um in Jahren und Jahrzehnten im Fall der Fälle abgesichert zu sein“, so Kiendl. Ein Teil des politischen Handelns, also der Gestaltung der öffentlichen Angelegenheiten, diene auch solchen Absicherungen. Die Gemeinde könne sich nicht bei einer der großen Gesellschaften dafür versichern, dass es den Schierlingern auch noch gut geht in Schierling, wenn sie einmal älter geworden sind. „Aber wir können die Voraussetzungen dafür schaffen!“, fuhr er fort, und nannte im gleichen Atemzug solchen Einrichtungen wie die Kinderkrippe. „Denn unsere wichtigste Versicherung, die wir heute eingehen können, und die in die Zukunft wirkt, sind die Kinder!“, sagte er.
Verantwortung für öffentliche Aufgaben
Nichts und niemand könne besser dafür sorgen, dass der Generationenvertrag Bestand hat, als die Kinder. Da und dort werde auch die Frage erörtert, was denn für die älteren Menschen in der Gemeinde getan wird. Die Aktivitäten lägen auf der Hand: „Wir sorgen zum Beispiel mit der ärztlichen Infrastruktur, mit den Einkaufsmöglichkeiten, dem Bildungsangebot usw. dafür, dass die äußeren Voraussetzungen für die älteren Mitbürger fast optimal sind“, so der Bürgermeister. Doch der andere Aspekt sei der grundsätzlich entscheidende, nämlich dass es die Kinder und die junge Generation sind, die aufbaut, befähigt und erzogen werden sollen und müssen, damit sie sich der Mitmenschlichkeit ebenso verpflichtet sehen wie der Verantwortung für die öffentliche Aufgabe. Die Erwachsenen der unterschiedlichen Generationen könnten mit ihrem Handeln und mit ihrem Beispiel dafür sorgen, dass die Gegenwart gut gestaltet wird, aber auch, dass es in Zukunft gut weitergeht! Die Gemeinde unterstütze die Eltern, dass aus ihren Kindern Menschen werden, die sich in Zukunft auf gesicherter Grundlage um die öffentlichen Belange annehmen, und für die gesamte Bürgerschaft die Versicherung darstellen, die sie sich wünscht und die sie braucht.
Die ganze Ansprache des Bürgermeisters kann hier nachgelesen werden: Ansprache des Bürgermeisters (PDF-Datei, 0,3 MB)
830.000 Euro-Investition
Er dankte dem Marktgemeinderat für den einstimmigen Beschluss zur Planung und zum Bau, sowie den Architekten, Firmen und allen am Bau beteiligten Personen und Institutionen. Von den Gesamtkosten für Bau und Einrichtung von etwa 830000 Euro übernehmen der Bund und Freistaat Bayern knapp die Hälfte als Zuschuss. Jetzt gibt es nach Kiendl 60 Plätze in Kinderkrippen in der Gemeinde. Die Geburtenzahlen seien derzeit stabil auf beachtlichem Niveau. Bei den Kindergärten gebe es weiteren Platzbedarf, und deshalb werde für nächstes Jahr der Anbau einer Kindergartengruppe an den Kindergarten St. Wolfgang geplant.
Text & Fotos: Fritz Wallner