Neuer Kindergarten in Eggmühl heißt „Pusteblume“

Im ehemaligen Sparkassen-Gebäude Tag der offenen Tür am Donnerstag, 3. Oktober, von 13 bis 16 Uhr

EGGMÜHL/SCHIERLING, 27.09.2019. In Eggmühl hat der Markt Schierling das ehemalige Sparkassengebäude für gut 1,3 Millionen Euro zu einem weiteren eingruppigen Kindergarten umgebaut. Damit stehen jetzt im ganzen Gemeindegebiet insgesamt 266 Kindergartenplätze und 60 Kinderkrippenplätze zur Verfügung. Die Bevölkerung kann die neue Einrichtung bei einem Tag der offenen Tür am Donnerstag, dem Tag der Deutschen Einheit, von 13 bis 16 Uhr besichtigen.

Bild des renovierten Gebäudes von außen
Das ehemalige Sparkassengebäude Eggmühl wurde zum Kindergarten umgebaut und stellt jetzt ein Schmuckstück im Ortsbild dar
Gruppenbild des Teams
Sie betreuen die Kinder in der Kindertagesstätte „Pusteblume“: Leiterin Gerda Rittner, Christine Löffler (sitzend), Melanie Tetzlaff (stehend auf Treppe) und Kerstin Stieglbauer

Im Markt Schierling sind in den Jahren 2012 bis 2018 insgesamt 554 Kinder zur Welt gekommen. Das ist erfreulich, denn im Jahrzehnt zuvor hatte die Gemeinde mit zum Teil rasant sinkenden Zahlen zu kämpfen. Für die Verantwortlichen ist die neue Entwicklung mit Herausforderungen verbunden, denen sie sich zeitnah stellen. Eine Konsequenz daraus ist, dass immer wieder zusätzliche Kinderbetreuungsplätze geschaffen werden müssen. Eine weitere Kindergartengruppe mit dem Namen „Pusteblume“ entstand im ehemaligen Sparkassengebäude Eggmühl.

Bei der Unterbringung der Kinderbetreuung geht der Markt Schierling unterschiedliche Wege, die aber alle das Ziel einer hohen Qualität haben. Neben größeren Einrichtungen wird auch auf Single-Lösungen mit jeweils nur einer Gruppe gesetzt.

Hohe energetische Standards

Nach Bürgermeister Christian Kiendl ist die öffentliche Hand bei Neu- und Umbauten verpflichtet, die höchsten umwelttechnischen Standards zu beachten. Es wurden deshalb alle Möglichkeiten der Wärme- und Energieeffizienz eingesetzt – von der eigenen Stromerzeugung bis zur Lüftungsanlage. Dies ist nach den Worten von Bauamtsleiterin Nina Kellner ein Grund dafür, dass die Investitionskosten relativ hoch und nicht mit anderen Bauten vergleichbar sind. Es wurde größter Wert auf die Optimierung der Gebäudehülle gelegt, um den Energieeinsatz für die Beheizung auf ein Minimum zu reduzieren. Alle Fenster verfügen über eine 3-fach-Verglasung. Die Außenwände wurden mit einem mineralischen Wärmedämmverbundsystem ertüchtigt und verputzt. Das Dach wurde mit einer Aufdach-Dämmung ausgestattet und erhielt eine neue Eindeckung. Für die neue Wärmeerzeugung wurde eine Luft-Wasser-Wärme-Pumpe installiert. Für die Optimierung des Heizbetriebs ist ein Pufferspeicher eingebaut worden. Die Wärmeübergabe an die Räume erfolgt mittels Fußbodenheizung mit Einzelraumregelung. Neben der Einsparung von Primärenergie sei nach Klimaschutzmanager Franz Hien das entscheidende Plus, dass über den künftig geringen Energieverbrauch Jahr für Jahr – über Jahrzehnte hinweg – laufende Kosten gespart werden. Und gerade dabei handele es sich um einen sehr wichtigen Aspekt der Nachhaltigkeit.

Foto des Gruppenraums im Ergeschoß
Im Erdgeschoß ist der Gruppenraum hell und freundlich

Deutlicher Preisanstieg bei Handwerkerleistungen

Architekt Manfred Winkler aus Wörth/Donau machte deutlich, dass die Handwerkerpreise allein in den letzten 5 Jahren um etwa 25 Prozent angestiegen sind. Der Umbau erfolgte aufgrund der Vorgaben des Raumprogramms der Regierung der Oberpfalz. Die bestehenden Fensterbrüstungen im Erdgeschoss wurden entfernt, um eine Sichtverbindung der „Kleinen“ nach draußen zu ermöglichen. Das Obergeschoss war bisher leer und wurde jetzt ausgebaut. Entstanden sind ein großzügiger Mehrzweckraum, ein Nebenraum und ein Lagerraum. Besonders mit dieser Planung wurden die vorgegebenen staatlichen Anforderungen weit übertroffen. Neue Fensteröffnungen in der Giebelwand und Dachflächenfenster sorgen für eine optimale Belichtung der neuen Aufenthaltsräume. Der Einsatz von hellen natürlichen Materialien, wie Holz-Alufenster, Holzmöbeln und der grüne Linoleumboden sorgen für eine einladende, kindgerechte Atmosphäre. Der Außenbereich im Norden erhielt eine grundlegende Umgestaltung. Das Gelände im Bereich des Ausgangs wurde auf das Niveau des Erdgeschosses angehoben. In die Böschung werden noch eine Rutsche mit Aufstiegshilfe und eine Treppe integriert. Im Garten laden ein Sandkasten mit Sonnensegel und ein Kletterturm zum Spielen ein. Ein Häuschen mit überdachter Terrasse und Sitzmöglichkeiten wird auch Platz für die Spielgeräte bieten.

Foto des Gruppenraums im Dachgeschoß
Über das staatliche vorgegebene Raumprogramm hinaus entstand im Dachgeschoß ein großer Mehrzweckraum

Kindergarten „Pusteblume“

Plätze. 25 Kinder werden von Christine Löffler, Melanie Tetzlaff und Kerstin Stieglbauer betreut.

Finanzierung. Bei Baukosten, inklusive der Außenanlagen und Planungsleistungen von 1.330.600 Euro werden 451.200 Euro Zuschüsse erwartet, so dass der Markt Schierling knapp 880.000 Euro aus Eigenmittel aufbringen muss.

Planung. Der Markt Schierling hat in den letzten Jahren über 4 Millionen Euro in neue Kinderbetreuungsplätze investiert. Für 2020 steht zusätzlich eine Erweiterung des Kindergartens St. Wolfgang an.

Foto des Gruppenraums
Der Gruppenraum im Ergeschoß mit Eingangsbereich

 
Text: Fritz Wallner
Fotos: Fritz Wallner/Markt Schierling