Wasserverbrauch über dem Durchschnitt

ESB legte Jahresbericht 2018 zur Wasserversorgung vor

SCHIERLING, 09.08.2019. Mit 138 Litern pro Einwohner und Tag liegt der Wasserverbrauch in Schierling über dem Bundesdurchschnitt von etwa 123 Litern. Mindestens 110 Liter des wertvollen Wassers landen davon über Toiletten, Duschen, Geschirrspüler, Waschmaschinen und Autowaschanlagen sofort in der Kanalisation. Bürgermeister Christian Kiendl hält es für ein Gebot der Stunde, dass angesichts der immer heißer werdenden Sommer Wasser gespart werden muss, um diese Ressource dauerhaft zu schonen.

Foto einer Karaffe, die am laufenden Wasserhahn gefüllt wird
Jeder Liter Wasser kommt in Schierling, Mannsdorf, Unter- und Oberlaichling so rein, unbehandelt und ohne jeden Zusatz aus dem Wasserhahn, wie er in den Brunnen bei Mannsdorf gefördert wird

Die Trinkwasserversorgung für Schierling, Mannsdorf, Unter- und Oberlaichling betreibt der Markt Schierling und wird bei der technischen Betreuung seit gut 20 Jahren von der Energie Südbayern GmbH (ESB) unterstützt. Diese legte Bürgermeister Christian Kiendl den Jahresbericht 2018 vor und wies nach, dass das Schierlinger Wasser von hoher Qualität ist und in einem intakten Netz verteilt wird.

Nach Michael Wittmann von der Gebietsstelle Abensberg sind die mikrobiologischen und wasserchemischen Überwachungen des Schierlinger Trinkwassers nach den gültigen Vorschriften durchgeführt wurden. Weitere Untersuchungen erfolgten jeweils nach der Hochbehälterreinigung oder Brunnensanierung. Außerdem wurden stichprobenartig Wasserzähler auf Pseudomonas – eine besondere Art von Bakterien - untersucht. „Im Betrachtungszeitraum wurden keine Grenzwerte nach der Trinkwasserverordnung überschritten und alle Proben konnten jeweils bakteriologisch als einwandfrei bezeichnet werden“, sagte Wittmann.

Foto von der Übergabe des Zertifikats
Betriebsstellenleiter Michael Wittmann (rechts) von Energie Südbayern übergab an Bürgermeister Christian Kiendl und Hermann Diermeier vom Bauamt den Jahresbericht über den Zustand der Wasserversorgungsanlage

Die Wasserbeschaffenheit ist fast unverändert mit einer Gesamthärte von 17,5 und 16,6 Grad deutscher Härte, was Härtebereich 3 nach dem Waschmittelgesetz bedeutet. Der Sauerstoffgehalt lag über der vom Bayerischen Landesamt für Wasserwirtschaft empfohlenen Konzentration von mindestens 6 Milligramm je Liter. Der Grenzwert der Trinkwasserverordnung für Nitrat von 50 Milligramm je Liter wurde mit in einer Konzentration von maximal 18,5 Milligramm je Liter deutlich unterschritten. Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel (PBSM) wurde bei keiner der Proben gefunden.

Im vergangenen Jahr wurden 328.522 Kubikmeter verkauft, was einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 6,35 Prozent bedeutet. Vom Wasserzweckverband Mallersdorf wurden über den Notverbund 4691 Kubikmeter Wasser eingekauft. Der Unterschied zwischen geförderter und verkaufter Menge ist durch undichte Rohre, aber auch Wasserverluste durch Spülungen und Wartungen begründet.

Der Wasserverbrauch hat sich je Einwohner im Vergleich zum Jahr 2017 um 10 Liter je Einwohner und Tag erhöht. Im Bundesdurchschnitt dagegen geht seit über 15 Jahren der Wasserverbrauch kontinuierlich zurück. Der Durchschnittswert von 123 Litern ist im Vergleich zu anderen Industriestaaten niedrig, und doch besteht noch weiteres Einsparpotential. Jeder Einzelne kann und sollte dazu beitragen, dass der Wasserverbrauch weiter zurückgeht.

Dem Markt Schierling liegt nicht daran, möglichst viel Wasser zu verkaufen, so Bürgermeister Christian Kiendl. Vielmehr sei es wichtig, dass – im Sinne der Schonung der natürlichen Lebensgrundlagen – möglichst wertvolles Trinkwasser aus der Tiefe gespart wird. Als eine Möglichkeit sieht der Bürgermeister das Sammeln und die Nutzung des Regenwassers über Zisternen in den einzelnen Grundstücken. Statistisch ist erwiesen, dass allein durch die Verwendung von Niederschlagswasser für die Toilettenspülung die Hälfte von wertvollem Trinkwasser nicht aus dem Boden geholt werden muss. Das Kommunalunternehmen Markt Schierling hat in allen Grundstücken der neuen Wohnbaugebiete solche Zisternen – auf Kosten der Grundstückseigentümer – errichtet.

Für dieses Jahr sind eine Kamera-Befahrung von Brunnen I und der Austausch der Pumpe vorgesehen. Für eine Verbundleitung mit dem Zweckverband zur Wasserversorgung Rottenburger Gruppe werden 410000 Euro ausgegeben, um weiter die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Am Hochbehälter soll der Motorschieber und die Meßumformer in den Brunnen I und II ausgetauscht werden.

Wasserversorgung Schierling

Wasserhärte

Zur Wasserhärte haben die Stadtwerke München folgende Erläuterung auf ihrer Homepage: "Doch keine Sorge: Durch hartes Wasser „verkalkt“ man nicht! Im Gegenteil: Kalk ist eine Form von Calcium und das ist ein wichtiger Baustoff für unsere Knochen und Zähne. Das Wasser befindet sich im Kalkkohlensäuregleichgewicht und bildet auf metallischen Rohrwerkstoffen eine korrosionshemmende Schutzschicht aus. Bis zu einer Temperatur von 60 °C tritt keine nennenswerte Kalkausscheidung auf. Eine Wasserbehandlung (Enthärtung mit Ionenaustauscher, Dosierung von Phosphaten oder Silikaten u. a.) ist im Haushaltsbereich daher nicht notwendig."

Diese Erklärung kann 1:1 für das Schierlinger Trinkwasser übernommen werden.

Die gesamte Münchner Darstellung finden Sie unter Stadtwerke München: Trinkwasser-Qualität.

 
Text und Fotos: Fritz Wallner