Zuckerrübenkönigin gekürt

Attraktion beim Pfingstvolksfest

SCHIERLING, 01.07.2019. So einen royalen Auflauf hat womöglich die Welt noch nicht gesehen. Bei der Proklamation der 14. Deutschen Zuckerrübenkönigin gaben sich im Schierlinger Volksfest-Zelt 51 amtierende und ehemalige Produkt-Hoheiten aus ganz Bayern ein Stelldichein. Gekrönt wurde schließlich die 20-jährige angehende Studentin Magdalena Röckl aus Aufhausen, deren ganzes Leben sich bisher schon um die Rüben gedreht hat, wie sie bei der Vorstellung informierte. Bürgermeister Christian Kiendl würdigte das dahinter stehende Ehrenamt und er erfreute alle Hoheiten mit einem Krügerl als Gastgeschenk.

Foto der neuen Königin und Vizekönigin mit Ehrengästen
In Schierling wurde mit Magdalena Röckl aus Aufhausen (Bildmitte rechts) die 14. Deutsche Zuckerrübenkönigin gekürt und Veronika Eisenhofer (Bildmitte links) zur Vizekönigin. Es gratulierten, v.l. Organisator Johann Jeserer, Sabrina Buchner von Holmer, Landrätin Tanja Schweiger, Holmer-Geschäftsführer Wolfgang Bergmann und Bürgermeister Christian Kiendl

Die Oldtimerfreunde und der Schützenverein „Gemütlichkeit“ Dengling hatten mit ihrem Organisator Hans Jeserer im Vorfeld ganze Arbeit geleistet und waren deshalb am Pfingstmontag sichtlich stolz auf den Erfolg. Die weltweiten Verwerfungen am Zuckermarkt waren weit weg, nur Jeserer machte einen Hinweis darauf und war zuversichtlich, dass für die Zuckerrübe wieder süßere Tage kommen. Als Schirmherr war Geschäftsführer Wolfgang Bergmann von Holmer Maschinenbau gewonnen worden, die Weltmarktführer bei Zuckerrübenvollerntern ist. Er zeigte in Eggmühl die Produktion der Giganten, von denen eine den Eingang zum Volksfestareal zierte.

Bewerberinnen mit Blumendiademen
Schmucke Krönchen

Im Festzelt dominierten schließlich die Krönchen und Diademe in unterschiedlichster Gestalt, und zwar blitzend in Gold und Silber bis kunstvoll gesteckt als Blumenarrangement. Sie kamen zum Teil von weit her: Mit „Antonia I.“ reiste als „Scheinberger Holzfee“ die Repräsentation des Steigerwalder Holztages an. Aus dem Fränkischen Seeland kam die „Halbensteiner Kirschenkönigin“ Julia Müller, deren Schärpe mit weit über 50 Pins von den verschiedenen Auftritten ein beachtliches Gewicht aufweist. Nicht so weit hatten es die „Bayerische Gurkenkönigin“ Emilia Stangl aus Wallerfing und die „Bad Gögginger Weintraubenkönigin“ Monika Necker, welche in Niederbayern der Landsmannschaft der Donauschwaben ihr Gesicht gibt. Ein ganz aktuelles Thema besetzt die „Bayerische Honigprinzessin“ Doris Grünbauer aus Artisgrün, welche die Imker und den Honig repräsentiert und deren Krone eine Wabe ziert. Zu sehen waren auch eine „Goaßmass-Königin“, ein „Bier-Prinz“, eine „Weißbier-Königin“, sowie eine „Zwiebel-Köngin“ und eine „Wein-Prinzessin“.

Dass eine Königin viele Termine zu bewältigen hat, ist aus Fernsehberichten über den europäischen Hochadel gut vorstellbar. Unermüdlich sind auch die Hoheiten auf Zeit unterwegs, um für Produkte und Regionen zu werben. Und doch überraschten die Zahlen, welche die scheidenden Zuckerrübenköniginnen Alice Summ aus Ohlstadt und Sophia Meindl nannten. Zusammen brachten sie es in drei Jahren auf 251 Auftritte, und sie legten dabei 126000 Kilometer zurück. Johann Jeserer attestiere ihnen, dass sie „absolute Idealisten“ seien. Und deutlich wurde bei der Veranstaltung auch, dass ein solches Engagement ohne die enorme – auch finanzielle - Unterstützung ihrer Familien nicht möglich wäre. Ihre Einsätze waren bei der „Grünen Woche“ in Berlin, beim Zuckerrübenball, Neujahrsempfang des Bayerischen Ministerpräsidenten, beim Zentral-Landwirtschaftsfest in München oder in Südtirol. „Diese drei Jahre haben uns persönlich sehr geprägt!“, versicherten beide.

Bgm. Christian Kiendl beim Verteilen der Bierkrügerl
Bürgermeister Christian Kiendl machte mit den Bierkrügerln eine große Freude

Für die scheidenden Königinnen – und auch für die neuen - hatte der Bürgermeister Blumen dabei. Wolfgang Bergmann nannte die Königinnen sympathische Botschafterinnen, die ihre Aufgabe mit Leidenschaft versehen. Das Sponsoring für die Krönung hielt er auch angesichts des „nicht ganz leichten Marktumfeldes“ bei der Landtechnik für besonders wichtig. Landrätin Tanja Schweiger nannte Schierling den idealen Ort für eine solche Wahl.

Innerhalb der vom Verein vorgegebenen Frist hatten sich zwei Damen beworben. Beide Kandidatinnen stellten sich vor. Das Los entschied, dass Magdalena Röckl die Königin und die 19-jährige Veronika Eisenhofer aus Welshofen im Landkreis Dachau Vizekönigin ist. Wolfgang Bergmann legte beiden die Schärpe um und setzte ihnen das Diadem in die Haare. Der Aufhausener Toni Schmid setzte mit seiner „Bayern-Kapelle“ gerade für seine Landsfrau mit einem kräftigen Tusch noch das I-Tüpfelchen.

Foto der bisherigen Königin und Vizekönigin
Dank und Ehre für die bisherigen Zuckerrübenköniginnen

Zuckerrübenkönigin

Bei der ersten Wahl der Zuckerrübenkönigin im Jahre 1997 war Firmengründer Alfons Holmer Schirmherr.

Die neue Königin Magdalena Röckl hat schon immer tatkräftig auf dem Familienbetrieb mitgeholfen, und zwar sowohl bei der Vorbereitung des Anbaus, der Unkrautbekämpfung, der Ernte und der Abdeckung der Zuckerrübenmiete.

Sie macht nach einer abgeschlossenen Mechatronic-Ausbildung gerade das Fachabitur. Sie spielt Klavier, schwimmt gerne und ist Mitglied bei der Feuerwehr und im Schützenverein Aufhausen.

Gruppenbild aller anwesenden 51 Königinnen
Parade der Königinnen

 
Text und Fotos: F. Wallner