„Tele Radio“ strebt Verdoppelung an
Marktgemeinderat besuchte das expandierende Unternehmen
SCHIERLING, 26.06.2019. Bei der Firma Teleradio werden jährlich über 20.000 Funkfernsteuerungen, vorwiegend für Kunden in Deutschland, Österreich und Slowenien, individualisiert, programmiert und ausgeliefert. Dafür sind derzeit 38 Mitarbeiter tätig. Geschäftsführer Emanuel Reimann erklärte dem Marktgemeinderat beim Besuch, dass im nächsten Jahr ein Neubau mit weiteren 900 Quadratmeter Nutzfläche bezogen und der Umsatz bis 2020 verdoppelt werden soll. Bürgermeister Christian Kiendl überreichte den Wimpel, der den Betrieb als einen „Partner des Marktes Schierling“ ausweist.
Beim Rundgang durch den Betrieb erklärten Reimann und sein Stellvertreter Andreas Blank, dass optimaler Service, fachliche Flexibilität und rasches Reagieren die Hauptstärken des Betriebes seien. Zum Tagesgeschäft gehört, dass bereits fertige Steuerungen auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten werden. Die größte Stärke des Betriebes seien aber die wahnsinnig schnellen eigenen Entwicklungen, weshalb auch der Jahresumsatz innerhalb von 17 Jahren von 39.000 Euro auf 5,5 Millionen Euro angestiegen sei. Heute sei ein Lager mit einem Wert von etwa einer Million Euro vorhanden.
Individualisierung als Stärke
Das Spektrum von Teleradio reicht dabei bis zur Robotik. „Eine kundenspezifische Anlage, die es vorher noch nicht gegeben hat, wird in drei Wochen entwickelt!“, so Reimann. Und wenn eine dazu notwendige Platine nicht auf dem Markt sei, dann werde sie kurzerhand an Ort und Stelle selbst gebaut. Das gelte auch für selten benötigte oder nur schwer lieferbare Teile. Die beiden 3-D-Drucker würden Tag und Nacht laufen, um solche herzustellen. Jede Funkfernsteuerung sei deshalb ein Unikat. Eingesetzt und eingebaut werden die High-Tech-Geräte in Kräne, Maschinen der Agrarindustrie, bei Winden im Forstbetrieb, Rollpressen, Schiffen, Behindertenaufzügen, kommunalen Anwendungen und auch in Lastwägen. „Wir können alles steuern, sofern Strom da ist“, so Reimann. Und die Produkte werden dergestalt als System geliefert, dass die Kunden dieses nur einstellen und anschließen müssen. Teleradio beliefert nur große Kunden, die diese Steuerungen wiederum in ihre Maschinen einbauen. Er rechnet damit, dass etwa 70 Prozent dann Deutschland verlassen.
Andreas Blank rühmte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich durch große Flexibilität auszeichneten. Beschäftigt sind Elektroniker, Ingenieure, Mitarbeiter in der Lagertechnik und Verwaltungskräfte. Besonders für junge Leute seien interessante Arbeitsplätze dabei, und die beiden Geschäftsführer wollen deutlich machen, dass es für engagierte Arbeitnehmer nicht nur die großen Betriebe gebe. Die hohe Qualität der Mitarbeiter würde auch dadurch deutlich, dass sich die Garantieausfälle nur im Promillebereich bewegen, so Blank.
Klimaschutz ernst genommen
Die Markträte waren besonders angetan von der Perspektive des Betriebes am Standort Schierling. Reimann erklärte, dass mit dem Grundstückseigentümer der Vertrag geschlossen wurde, noch einmal das gleiche Betriebsgebäude zu errichten. Damit sei der Standort Schierling nicht nur gesichert, sondern er werde deutlich ausgebaut. Einen sehr großen Stellenwert nehme schon jetzt der Umweltschutz ein. Es werde konsequent auf Mülltrennung, energiesparende Anlagen, den Einsatz von Wärmepumpen, LED und eine optimale Isolierung gesetzt. Das Unternehmen setzt auch auf „skypen statt reisen“, um die Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen. Jüngst sei ein Firmenauto mit Brennstoffzellen angeschafft worden, das eine Reichweite von 450 Kilometer hat.
Soziale Verantwortung
Auch der sozialen Verantwortung sei man sich bewusst und unterstütze insbesondere „Childhood“, weshalb es schon einmal zu einem persönlichen Kontakt mit der schwedischen Königin Silvia gekommen sei.
Im nächsten Jahr wird Emanuel Reimann die Verantwortung an Andreas Blank weitergeben. Doch jüngst ist Reimann persönlich im internationalen Konzern noch einmal aufgestiegen, und zwar zum Direktor für alle Niederlassungen von Teleradio in zehn Ländern, von Großbritannien über Schweden, Tschechien bis Kroatien.
Bürgermeister Christian Kiendl war ebenso beeindruckt wie die Mitglieder des Marktgemeinderates. Dieser Betrieb sei ein wichtiger Teil dessen, was Schierling ausmache. Er dankte für das weitere Vertrauen in den Standort Schierling, sowie für die Perspektive mit weiteren Arbeitsplätzen. Teleradio und der Markt Schierling seien wirkliche Partner, und als sichtbares Zeichen dafür überreichte Kiendl eine Tischstandarte.
Text und Fotos: Fritz Wallner