Evaluierung als Rück- und Vorschau

Kommunale Selbstreflexion in der dritten Auflage vorgelegt

SCHIERLING, 23.06.2019. Beim Festakt „20 Jahre Gemeindeentwicklung im Bürgerdialog“ legte Bürgermeister Christian Kiendl die aktualisierte Evaluierung als „kommunale Selbstreflexion“ vor. Sie zeigt auf, welche Maßnahmen auf dem Weg des Marktes Schierling zum Mehrgenerationen-, Wirtschafts-, Kultur- und Kommunikationsort erledigt oder in Arbeit sind. Sie macht aber auch deutlich, welche Themen noch darauf warten, angepackt zu werden: Barrierefreiheit, ein neues Rathaus, eine Bademöglichkeit im Ort oder die Erhaltung historischer Bausubstanz.

Foto der Übergabe der Evaluierung
Schierlings Bürgermeister Christian Kiendl übergab die ersten Exemplare der Evaluierung an Staatsminister Dr. Reichhart, sowie die Abgeordneten Peter Aumer und Sylvia Stierstorfer

Das Wort Evaluierung stammt ursprünglich aus der lateinischen Sprache und bedeutet Bewertung oder Beurteilung. Es geht um die umfassende, systematische Erfolgskontrolle der Programme und Instrumente.

Gemeindekonzept 2009/2010

Die Evaluierung des Marktes Schierling umfasst in erster Linie die im Gemeindekonzept 2009/2010 in den Blick genommenen und bereits umgesetzten, sowie noch offenen Maßnahmen. Sie soll dem Marktrat und der Lenkungsgruppe ermöglichen, die eigene Herangehensweise auf ihre Zielgerichtetheit und Wirksamkeit nachvollziehbar überprüfen zu können. Dadurch soll klar werden, inwieweit erreicht wurde, was erreicht werden sollte. Dabei geht es auch um den Einsatz öffentlicher Fördermittel des Bundes und des Freistaats Bayern.

Fortsetzung des Entwicklungsprozesses

Bürgermeister Christian Kiendl erklärte bei der Vorstellung, dass die Evaluierung quasi die Fortsetzung des Entwicklungsprozesses sei. „Wir haben schon im Jahre 2013 – als damals eine der ersten Gemeinden unserer Größenordnung bundesweit – eine „kommunale Selbstreflexion“ gemacht“, so Kiendl. Erstmals sei sie 2015 überarbeitet und ergänzt worden, und jetzt liege eine aktualisierte Auflage vor. Darin enthalten sei eine grundsätzliche Erläuterung der Ziele des Marktes Schierling, sowie eine Darstellung dessen, was bereits gelungen, und was in der Entwicklung sei.

30 Millionen Investitionen

„Ganz wichtig ist auch das Bewusstwerden der Themen, die noch nicht erledigt sind. Denn damit wirkt diese Evaluierung wie ein Langzeitgedächtnis, das nichts vergisst“, fuhr der Bürgermeister fort. Er nannte einige Zahlen aus dem Werk, die doch für sich sprächen: Allein seit 2008 – also der Aufnahme in das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ seien im Ortskern Schierling etwa 30 Millionen Euro investiert worden. Davon durch den Markt Schierling gut 5 Millionen und durch Private über 24 Millionen. Die Zuschüsse belaufen sich auf knapp 2 Millionen Euro. Als öffentliche Maßnahmen nannte er beispielhaft: Neugestaltung des Rathausplatzes, Sanierung des Denkmals „ältestes Schulhaus“, städtebauliche Aufwertung des Ortskerns. Und als private Maßnahmen: Neubau Geschäfts- und Bürgerhaus, Senioren- und Pflegeheim, 56 betreute und barrierefreie Wohnungen, Sanierung der Brauerei.

Gesamtwirtschaftlicher Mehrwert

„In Schierling kann man sehen, was die Städtebauförderung bewirken kann“, kommentierte der bayerische Minister für Wohnen, Bau und Verkehr, Dr. Hans Reichhart das Werk bei der Übergabe. Reichhart betonte auch, dass die Städtebauförderung nicht nur einen gesellschaftlichen, sondern auch einen gesamtwirtschaftlichen Mehrwert bringe: ein Euro, den die Kommune investiere, ziehe ein Vielfaches an privaten Investitionen nach sich, was sich in Schierling eindrucksvoll bestätige.

Übergabe an Parlamentarier

Die ersten Exemplare übergab Bürgermeister Kiendl an den Staatsminister, den Bundestagsabgeordneten Peter Aumer und an die Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer. Denn gerade für deren Entscheidungen in den Parlamenten sei es wichtig zu wissen, welche entscheidenden Anstöße die Städtebauförderung gibt.

Foto der Übergabe der Evaluierung

Hier können Sie alle Maßnahmen und Investitionen im Einzelnen nachlesen:

Die gesamte Evaluation als PDF-Datei (ca. 1,6 MB) zum Herunterladen oder Online-Lesen
 
 

 
Text und Foto: Fritz Wallner