Dynamik Schierlings ist ungebrochen

Jahresabschlussfeier des Marktgemeinderates

SCHIERLING, 27.12.2018. Bei der Jahresschlussfeier des Marktgemeinderates stellte Bürgermeister Christian Kiendl fest, dass die Dynamik im Markt Schierling auch in dem zu Ende gehenden Jahr ungebrochen ist. Die Aufgabenstellungen würden komplexer und die Zusammenhänge dichter. Immer häufiger würden die Herausforderungen der „integrierten Entwicklung“ in Städten und Gemeinden in den Focus des Interesses und der Diskussion rücken. Bei einem Fachkongress des Bundesbauministeriums in Berlin sei der Ortskern Schierling als ein wichtiges Beispiel für eine gelungene integrierte Entwicklung herausgestellt worden.

 
Folie aus der Präsentation Schierlings auf dem Fachkongress in Berlin
Grafik aus der Präsentation zur Ortskernentwicklung auf dem Fachkongress in Berlin
 
Bei der Jahresschlussfeier des Marktgemeinderates informierte Bürgermeister Christian Kiendl, dass der Markt Schierling bei einem Fachkongress in Berlin für den integrierten Ansatz der Ortskernentwicklung sehr viel Anerkennung erfuhr
 

“Wir haben uns in diesem Jahr sehr oft getroffen, um vorwiegend in Sitzungen die Zukunft unserer Gemeinde zu beraten“, so der Bürgermeister, und das Gremium könne das Bewusstsein haben, dass es das Beste für unsere Gemeinde, sowie deren Bürgerinnen und Bürger auch in diesem Jahr wollte. Er dankte ausdrücklich auch den Ehegatten und Partnern, welche die Arbeit auf ganz unterschiedliche Weise während des ganzen Jahres begleiten würden.

Das Ganze im Blick haben

„Integrierte Entwicklung“ heißt nach Kiendl nichts anderes, als dass der Marktgemeinderat nicht isoliert auf die einzelnen Aufgaben oder Wünsche schauen darf, sondern immer das Ganze im Blick haben muss, selbst wenn die konkrete Aufgabe und das konkrete Anliegen gerade als das Wichtigste für einen Einzelnen überhaupt erscheinen mag. Man der Bürgerschaft verpflichtet, und es werden die Anliegen und Wünsche der Bürgerschaft aufgenommen, ernstgenommen und abgewogen. „Aber wir müssen uns als einzelne Mitglieder des Gremiums – und auch als Gesamtheit – immer wieder die Frage stellen, ob das Anliegen des Einzelnen mit den Interessen der Allgemeinheit zu vereinbaren ist“, so Kiendl. Denn die Wohltat für den einen sei nicht immer eine Wohltat für viele, fuhr der Bürgermeister fort und nannte als aktuelles Beispiel in der Landespolitik die Diskussion um die Flutpolder entlang der Donau. Dieses zeige, dass es die einen als Angriff sehen, wenn man den anderen etwas verspricht. So etwas müsse in der Gemeindepolitik vermieden werden. Und wenn das nicht gehe, dann müsse man gut und immer wieder erklären - und das brauche Zeit.

Fahnen vor dem Rathaus Schierling mit der Aufschrift `Vorsprung zieht an`
Die Fahnen vor dem Rathaus weisen auf die Daueraufgabe hin: 

Integrierte Entwicklung

Ein wichtiges Beispiel für die allgemein-objektive Ebene eines integrierten Ansatzes sei die Ortskernentwicklung Schierlings. „Wir waren am 20.November vom Bundesbauministerium nach Berlin eingeladen worden, um die integrierte Entwicklung bei einem Fachkongress zum 10-jährigen Bestehen des Städtebauförderungsprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ vor gut 250 Teilnehmern vorzustellen. 659 Städte und Gemeinden gehören bundesweit zu diesem Programm, das vom Bund und von den Bundesländern gemeinsam getragen wird. Unser Beispiel war eines von acht. Es war das kleinste, aber nicht das unwichtigste“, so Kiendl. In der Gesprächsrunde mit Vertretern aus Siegen, Kassel, Hamburg und Schierling sei lobend hervorgehoben worden, dass sich Schierling nicht nur um die bauliche Entwicklung kümmere, also wie die Heimatort aussieht, wie die Gebäude angeordnet oder wie hoch sie sind.

Bauliche Gestalt und soziales Gefüge

Sondern der Markt habe auch die umfassende Versorgung mit Wohnungen, Ärzten, Lebensmittehandel usw. in diesen Gebäuden im Blick. Und Schierling berücksichtige die Aspekte Bildung und Soziales, denn mit der Marktbücherei, dem Familienstützpunkt und verschiedenen Beratungsangeboten werde eine Vielfalt an Bildungsangeboten und Lebenshilfen garantiert. „Von den Fachleuten innerhalb und außerhalb des Ministeriums wird der Markt Schierling als eine Gemeinde mit Charme und hoher Funktionalität gleichermaßen geschätzt“, so Kiendl aufgrund seiner Erfahrungen beim Besuch in Berlin. Diese Entwicklung sei objektiv – für eine große Zahl von Bürgerinnen und Bürgern – von sehr großer Bedeutung. Das habe Schierling erkannt, und darauf reagiert. Und zwar im Rahmen eines weiten Weges, oder – wenn man das so sehen will – eines langen Prozesses, der 1999 begann und bis heute anhalte.

Niemand darf auf der Strecke bleiben

Selbstverständlich sei nach Kiendl allen bewusst, dass nicht jeder Bürger die Bücherei braucht: und doch sei sie unverzichtbar! Selbstverständlich gehe eine solche Belebung mit mehr Verkehr einher: und doch sei man auf dem richtigen Weg. Selbstverständlich würden nicht alle die Erziehungsberatungsstelle aufsuchen, die ab Januar wöchentlich jeweils mit einem ganzen Tag in unserem Bürgerhaus präsent ist: und doch würden solche Hilfestellungen in unserer oft hektischen Zeit immer wichtiger. Denn man müsse einerseits Stärken fördern, und dürfe andererseits nicht zulassen, dass Menschen auf der Strecke bleiben, weil sie mit ihrer konkreten Lebenssituation nicht fertig werden, weil ihnen die Kinder Sorgen machen oder über den Kopf wachsen, oder weil sie zum Beispiel das Tempo des Wettbewerbs auf vielen Gebieten – von der Markenkleidung bis zu Eventangeboten - nicht mehr mitgehen können.

Grund für Dankbarkeit

Der Bürgermeister stellte fest, dass der Markt Schierling dankbar sein könne, denn es gehe der Gemeinde gut geht, wenngleich es selbstverständlich immer noch besser gehen könnte. „Aber das ist wie bei uns Menschen persönlich: Immer gibt es jemanden, dem es besser geht. Das darf aber nicht unsere Zufriedenheit schmälern,“ so Kiendl, der vor Populismus warnte, der nur Neid und Missgunst wachsen lasse.

 
Text: Fritz Wallner
Foto: Markt Schierling