Hilfe für die Fische
An der Obermühle entsteht ein neues Wasserkraftwerk und die naturnahe „Fischtreppe“ dafür ist fertig
SCHIERLING, 13.11.2018. Anstelle des uralten Bades am Gelände des Angelsportvereins, das im Eigentum des Marktes Schierling steht, ist jetzt eine optimale „Fischtreppe“ entstanden, wie ASV-Vorstand Manfred Schweiger des Mitgliedern des Ausschusses für Bau, Natur und Verkehr im Marktgemeinderat erklärte. Gebaut wurde die naturnahe Anlage von der Familie Habermeier, die auf der Hofstelle der nahe gelegenen Obermühle ein neues Wasserkraftwerk zur Stromerzeugung errichtet. Bürgermeister Christian Kiendl stellte fest, dass die Große Laber ausgezeichnete topografische und historische Voraussetzungen für die Stromerzeugung an verschiedenen Stellen bietet.
Der Bürgermeister freute sich, dass sich auch Bürger dafür interessierten und erinnerte in seinem Rückblick an die Bachelor-Arbeit von Andreas Kopp, mit welcher er die Nutzung der Wasserkraft im Markt Schierling untersucht hatte. Früher einmal bestanden die Obermühle, Mittermühle, Dorfmühle, Fuchsmühle, Schnitzelmühl und – knapp außerhalb der Gemeindegrenze bei Zaitzkofen – die Stanglmühle. Nur die Hälfte sei noch intakt.
Umweltfreundliche Stromerzeugung
Er war dankbar, dass die Familie Habermeier die Obermühle reaktiviert, denn diese Art der Stromerzeugung sei besonders umweltfreundlich. „Es hat immer einen engen Austausch mit dem Angelsportverein und den staatlichen Behörden gegeben“, so Kiendl über die Planung der Maßnahme. Der Vorschlag für die jetzt gebaute Art der „Fischaufstiegshilfe“, die verhindert, dass das Wasserkraftwerk für die Fische unüberwindlich wird, sei vom Wasserwirtschaftsamt gekommen. Damit konnte das seit vielen Jahrzehnten nicht mehr benutzte Badbecken aus Beton zurückgebaut werden, das ohnehin immer eine Gefahr dargestellt habe. Manfred Schweiger erläuterte, dass mit der von Habermeiers gewählten Turbinenart den Fischen nichts mehr passieren kann. Die Fische möchten nach Schweiger immer aufsteigen, sie orientieren sich an der Strömung und wählen deshalb instinktiv den Weg über das neu gestaltete Umgehungsgerinne.
Ökologisch umgestaltet
Der Grundstücksteil sei außerdem ökologisch wertvoll umgestaltet, der Natur zurückgegeben und damit das gesamte Gelände des ASV aufgewertet worden, so Schweiger. Die Anlage besteht aus drei Aufstiegshilfen mit jeweils 40, 69 und 32 Metern Länge. „Wir können stolz sein, dass das so gelungen ist!“, fasste der Bürgermeister zusammen. Weil die ökologische Umgestaltung eine immense Aufwertung des gemeindeeigenen Areals darstellt, und diese positive Entwicklung für das Gewässer beispielhaft sei, hat der Ausschuss einstimmig beschlossen, die Aufwendungen für die Entsorgung der etwa 500 Tonnen Abbruchmaterial des alten Bades mit 10.000 Euro zu entschädigen.
Text und Foto: Fritz Wallner