Weiterer Kindergarten im Rohbau fertig

Das Gebäude wird energetisch optimal hergerichtet – „Generationenvertrag“ funktioniert wieder

SCHIERLING, 07.10.2018. Derzeit baut der Markt Schierling in Eggmühl das ehemalige Sparkassengebäude zu einer weiteren Kindergartengruppe für 3- bis 6-jährige Sprösslinge um. Sie bietet 25 Kindern Platz und soll im Frühjahr 2019 nutzbar sein. Die Maßnahme wurde auf der Basis neuester Erkenntnisse des Energiesparens konzipiert. Deshalb erfolgt die Beheizung über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Der dafür nötige Strom wird selbst auf dem Dach des Gebäudes mit einer 9,54 kWp-Photovoltaikanlage erzeugt wird. Die Sanitärräume und der Lagerraum im Obergeschoß werden mit Einzelraumlüfter ausgestattet. Die restlichen Räume erhalten dezentrale Kleinlüfter mit Wärmerückgewinnung.

Bgm. Christian Kiendl und Bauamtsleiterin Nina Kellner vor dem Rohbau
Der Markt Schierling baut derzeit das ehemalige Sparkassengebäude Eggmühl zu einem Kindergarten um

Die Zahl der Geburten im Markt Schierling ist in den letzten Jahren erfreulicherweise deutlich angestiegen. Damit hat der „Generationenvertrag“ wieder eine beachtliche Unterstützung erhalten. Während für die älteren Menschen der Ausbau der Gesundheits-Infrastruktur eine besondere Rolle spielt, hat für die jungen Familien die Kinderbetreuung herausragende Bedeutung.

Darauf reagiert der Markt Schierling mit immer neuen Angeboten an Kinderkrippen und Kindergartengruppen.

Bedarf wird ständig geprüft

Der Bedarf für den Bau weiterer Kinderbetreuungseinrichtungen wird vom Staat auf der Grundlage der Geburtenzahlen und der Zukunftsprognosen ermittelt. Die Kommunen sind für die Umsetzung zuständig. Weil in den nächsten Jahren gerade im Einzugsbereich von Eggmühl die Zahl der Kinder steigen wird, hat sich der Markt dazu entschlossen, das Gelände und Gebäude der ehemaligen Sparkasse zu erwerben und zu nutzen. Es entstehen im Erdgeschoß und Obergeschoß insgesamt 233 Quadratmeter Nutzfläche.

Staat gibt Raumprogramm vor

Die Planung wurde auf Basis des Raumprogrammes und der Planungsvorgaben sowie -empfehlungen der Regierung der Oberpfalz erstellt. Im Erdgeschoß sind ein Gruppenraum mit angegliederten Garderobenbereich und Waschraum, ein Raum für die Leitung der Einrichtung und eine Küche angesiedelt. Im Obergeschoß sind der notwendige Nebenraum und ein Mehrzweckraum platziert.

Die bestehenden Außenwände werden mit einem mineralischen Wärmedämmverbundsystem ertüchtigt und verputzt, der bestehende Holzdachstuhl der Satteldachkonstruktion wird mit einer Aufdach-Dämmung ausgestattet. Im Interesse der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes kommen nur natürliche Baumaterialien zum Einsatz.

Natürliche Baustoffe für Nachhaltigkeit

Sämtliche Fenster werden gegen Holz-Alu-Elemente ausgetauscht, der gesamte Kindergarten wird mit Fußbodenheizung ausgestattet. Die Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 9,54 kWp entspricht einem Eigenverbrauch von etwa 49,2 Prozent.

Die voraussichtlichen Kosten sind mit 1,18 Millionen Euro beziffert, die reinen Baukosten mit 893 000 Euro angesetzt. Zuschüsse werden vom Freistaat Bayern über das Finanzausgleichsgesetz von 270 000 Euro und über das Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ mit 180 000 Euro erwartet. Außerdem 1 200 Euro für die Visualisierung der Photovoltaikanlage, so dass sich die Zuschüsse auf gut 451 000 Euro summieren.

Bauamtsleiterin Nina Kellner rechnet mit der Fertigstellung – inklusive der Fassade und der Außenanlagen - Ende Juni 2019, mit dem Betriebsstart schon im März 2019, „sofern alles nach Plan läuft“, wie sie einschränkt.

Maurer bei der Arbeit mit Besuchern der Baustelle
Bürgermeister Christian Kiendl und Bauamtsleiterin Nina Kellner besichtigen die Rohbauarbeiten

Wenig Angebote

Denn die anhaltend starke Nachfrage am Bausektor – insbesondere beim Hochbau – und die damit verbundene hohe Auslastung der Baufirmen, gehören zu den Unwägbarkeiten. „Hieraus ergeben sich Preissteigerung bei Löhnen, Material und Entsorgungskosten“, so Kellner, die bedauert, dass sich überhaupt nur wenig Firmen an den Ausschreibungen beteiligen. Als Besonderheit kam die Aufrechterhaltung des Geldautomaten dazu, und bei Umbauten sei man vor Überraschungen nicht sicher, so Kellner, die selbst studierte Architektin ist.

Bürgermeister Christian Kiendl ist sicher, dass der Markt Schierling mit dieser weiteren Einrichtung seinem Ruf als besonders familienfreundliche Gemeinde gerecht wird.

 
Text und Fotos: Fritz Wallner