Dreiviertel schafften den „Quali“

Entlassfeier an der Placidus-Heinrich-Mittelschule

SCHIERLING, 24.07.2018. 20 Jugendliche haben die Placidus-Heinrich-Mittelschule absolviert und 15 von ihnen den qualifizierenden Abschluss geschafft. Im Mittelpunkt der Entlassfeier stand das chinesische Sprichwort „Lernen ist wie das Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.“ Schulleiter Markus Winkler, Bürgermeister Christian Kiendl und Klassenlehrer Michael Meyer rieten den Jugendlichen, das zu beherzigen und ihren Mitmenschen immer mit Respekt zu begegnen. Die besten waren Paul Melzer mit Notendurchschnitt 1,6, Vanessa Hausler mit 1,7 und Johannes Schuier mit 1,8. Vom Elternbeirat erhielten David Milosevici und Ina Heinsen aufgrund ihres herausragenden Engagements in den Bereichen „Stark im Wissen“ und „Stark im Beruf“.

Gruppenbild der Entlass-Schüler und Schülerinnen
An der Placidus-Heinrich-Mittelschule Schierling wurden 20 Schülerinnen und Schüler entlassen

Der ökumenische Dankgottesdienst mit den Pfarrern Josef Helm und Uwe Biedermann stand unter der Überschrift „Einzigartig“ und wurde von den Jugendlichen mitgestaltet.

Segenspendung nach dem Gottesdienst
Die Pfarrer Josef Helm und Uwe Biedermann erbaten den Segen Gottes

Talente nicht verrotten lassen

Sie machten bewusst, dass echte und tiefe Freundschaft nicht einfach in den Schoß fällt, sondern Stein für Stein aufgebaut werden muss. Dafür sei es wichtig, den Mut aufzubringen, auch auf eine ausgestreckte Hand zuzugehen. Die Pfarrer erbaten Gottes Segen für die nächsten Schritte und forderten die Entlassschüler auf, ihre Talente nicht zu vergraben oder verrotten zu lassen, sondern einzusetzen zum Segen für die Menschen und zur Ehre Gottes.

Schülerinnen und Schüler beim Vortragen der Fürbitten
Beim Dankgottesdienst trugen Schüler auch Fürbitten vor

Rektor Markus Winkler führte bei der anschließenden Feier die 20 Absolventen zurück in ihre Anfangsschulzeit und zeigte die Entwicklung über neun Jahre hinweg auf. „Wir alle, Eltern, Großeltern, Familien und wir Lehrer haben versucht, euch Wurzeln zu geben, an denen ihr euch festhalten könnt, damit euch nicht der erste Windstoß umweht“, so Winkler. Diese Wurzeln seien Liebe und Geborgenheit, das Erlernen von wichtigen Regeln für das Leben in der Gemeinschaft, Rücksichtnahme auf Schwächere, Lob bei Erfolgen und Ermutigung sowie Trost bei Misserfolgen.

„Lass dir keine Angst machen“

Ein weiterer Wurzelstrang bestehe aus dem, was die Jugendlichen wissen und können. Jetzt beginne ein neuer Lebensabschnitt, die Schule lasse los und es würde an die Stelle von starren Regeln immer mehr das Vertrauen treten, „dass ihr euren Weg alleine gehen könnt.“ Winkler ermutigte dazu, dem Geist Flügel zu geben. „Erlaube dir, selbst zu denken. Glaube nicht alles, was zu liest oder hörst. Lass dir keine Angst machen, trete für deine Überzeugungen ein und stelle dich, wenn nötig, auf die Seite der Schwachen.“, lautete sein Rat. Er wünschte den Jugendlichen, dass sie in der Zukunft durch Mut, Gelassenheit und Weisheit geleitet werden.

Bürgermeister Christian Kiendl erinnerte am Jahrestag an den 20. Juli 1944, als mutige Männer aufgestanden sind, um Widerstand zu leisten gegen das Morden, gegen Willkür und Rechtsbeugung. Aus dem Geschichtsunterricht sei bekannt, dass dieses Aufbegehren gescheitert ist und das sinnlose Morden sowie der Tod von Millionen Menschen noch knapp ein Jahr weitergegangen ist. Der Bürgermeister wollte mit dem Hinweis darauf bewusst machen, welche Verantwortung den jungen Staatsbürgern für die Zukunft zukommt.

Ausgezeichnete Schülerinnen und Schüler
Die besten waren Paul Melzer (Bildmitte), Vanessa Hausler, und Johannes Schuier (rechts und links davon). Für besondere Leistungen wurden David Milosevici und Ina Heinsen ausgezeichnet. Gratuliert haben ihnen, von links Klassenlehrer Michael Meyer, Bürgermeister Christian Kiendl, Konrektor Josef Hofmann, Albert Massinger und Katrin Kimpfbeck vom Elternbeirat sowie Rektor Markus Winkler

Verantwortung als Staatsbürger

Er bat die Absolventen dringend, nicht auf irgendwelche Rattenfänger hereinzufallen, die mit reißerischen Parolen die christlichen Werte mit Füßen treten. „Denn diese Menschen und deren Parolen verheißen keine gute Zukunft!“, so Kiendl. Für die jungen Leute sei heute einer der Tage im Leben, an denen Weichen gestellt werden und die für die meisten das Gefühl von mehr Freiheit und Selbstständigkeit bedeuten. Er beglückwünschte sie im Namen des Marktes Schierling, überreichte ein Geschenk und riet ihnen, lern- und wissbegierig sein, denn diese beiden Eigenschaften würden in einer globalen und vernetzten Welt eine immer noch stärkere Rolle spielen. Klassenlehrer Michael Meyer dankte allen Unterstützern, besonders auch bei der Finanzierung der Berlin-Fahrt. Er wünschte seinen Schülerinnen und Schülern, dass sie Träume haben, die sie zu erreichen suchen. Das Zeugnis nannte Meyer „die Bestätigung für neun Jahre Arbeit“.

Schüler danken Michael Meyer
Die Schülerinnen und Schüler dankten ihrem Klasslehrer Michael Meyer (rechts)

Starke Schüler

Konrektor Sepp Hoffmann hatte die vielen Gäste begrüßt und wies darauf hin, dass jetzt für die jungen Leute für einige Zeit ausspannen und erholen angesagt sei. Er rühmte die gute Zusammenarbeit, aufgrund der die Schule von der Marktgemeinde, dem Elternbeirat, dem Schulförderverein, dem Gewerbeverein, der offenen Ganztagsschule und der Schulsozialarbeit unterstützt und begleitet wird. Die Abschlussschüler stellten sich vor rappten und stellten sich als „ganz normale Klasse“ vor. Für den Elternbeirat würdigten Albert Massinger und Katrin Kimpfbeck besonders das Engagement von David Milosevici und Ina Heinsen und überreichten einen Scheck über jeweils 100 Euro. Obwohl Milosevici rumänisch als Muttersprache hat und noch vor zwei Jahren in der Ü-Klasse gewesen sei, habe er mit enormem Fleiß den „Quali“ in Deutsch, Mathematik und Englisch geschafft. Ina Heinsen hat als Traumberuf Tierpflegerin zu werden und ist dafür sogar nach Hamburg zu einem Vorstellungsgespräch gereist. Weil das Ziel bisher nicht erreicht werden konnte macht sie nun ein freiwilliges soziales Jahr.

15 Schülerinnen und Schüler machen zukünftig eine Ausbildung, andere gehen weiter zur Schule. Christoph Malterer und Vanessa Hausler dankten besonders ihrem Lehrer Michael Meyer, der sich um jeden von ihnen gekümmert und alle unterstützt habe. Für ihn gab es Geschenke. Nach dem abschließenden gemeinsamen „I am sailing“ lud die 8. Klasse zu einem kalten Buffet ein.

Konrektor Josef Hofmann bei der Begrüßung
Konrektor Josef Hofmann begrüßte die Gäste
Auditorium
Blick in das Auditorium

 
Text und Fotos: Fritz Wallner