Kindergarten St. Michael feierte 50. Geburtstag

Festakt, Maifest und Tag der offenen Tür

SCHIERLING, 08.05.2018. Mit einem fulminanten Fest feierte der Pfarrkindergarten St. Michael seinen 50. Geburtstag. Rund 500 Gäste freuten sich über das vielstimmige Lob für die jahrzehntelange qualifizierte Arbeit zum Wohl der Kinder und zur Unterstützung der Familien sowie über die Erinnerung an das große Gemeinschaftswerk von 243 freiwilligen Helfern beim Bau. Als Geburtstagsgeschenk durften die Kinder mit Begeisterung einen Balancierparcours als neues Spielgerät in Beschlag nehmen, dessen Kosten von 6500 Euro vollständig gespendet wurden. Elternbeiratsvorsitzender Michael Gaaß bestätigte der Leiterin Schwester Rosina und ihrem ganzen Team, dass der Kindergarten St. Michael für all das stehe, was sich die Eltern wünschen: Kompetenz, Ideale, Geborgenheit und Aktion - KIGA!

Kinder bei der Geburtstagspolka
Der Schierlinger Kindergarten St. Michael feierte den 50. Geburtstag und die Kinder zeigten das bei der Geburtstagspolka sehr deutlich
Bürgermeister Christian Kiendl bei der Überreichung des Schecks
Bürgermeister Christian Kiendl gratulierte im Namen der Bürgerschaft und überreichte einen Scheck

Die Schierlinger Doafmuse spielte zum Einzug der Kinder auf, von denen viele in Lederhosen oder im feschen Dirndlgwand gekommen waren. Es sollte ein heimatlich-bayerisches Fest werden, so wie auch der Kindergarten St. Michael ganz in der Bürgerschaft verwurzelt ist. Mit Freude und Einsatz hätten Personal, Elternbeirat und Kinder das Fest vorbereitet, so Kindergartenleiterin Schwester Rosina Ernst, die auch viele Ehrengäste begrüßte, darunter die Ehrenbürger Pfarrer i.R. Hans Bock und Bürgermeister a.D. Otto Gascher, sowie Schwester Edgardis Baumgartner, die als erste Leiterin des Kindergartens in dessen Geschichte eingegangen ist und jetzt in Würzburg lebt.

Der Bürgerschaft gratulieren

Die Festgäste erlebten einen schönen, interessanten und begegnungsreichen Nachmittag, ganz nach dem Wunsch von Schwester Rosina. Zum Programm gehörten traditionelle Tänze der Kinder, wie der Bogentanz, die Geburtstagspolka, der Seppl-Gretl-Tanz und das Bogenschwingen. Doch es wurde auch modern, denn junge Rapper traten auf, die im schnellen, rhythmischen und markanten Sprechgesang den Bau und die ruhmreichen Taten der 243 freiwilligen Helfer vor 50 Jahren besangen.

Kinder auf der Bühne vor Mikrophonen
Kleine Rapper besangen die große Gemeinschaftsaktion vor 50 Jahren

Bürgermeister Christian Kiendl gratulierte dem Träger des Kindergartens, der katholischen Pfarrkirchenstiftung, den Armen Schulschwestern und dem Personal. „Wir können aber auch der gesamten Bürgerschaft gratulieren, denn schon damals spielte es keine Rolle, ob die freiwilligen Bauarbeiter und Helfer katholisch über evangelisch, ob sie alt oder jung, ob sie Familienväter und –mütter oder Junggesellen gewesen sind. Der Geist, gemeinsam etwas Großes zu schaffen, und die Gewissheit, dass dies ein Einsatz für die Zukunft ist, reichte aus, um zu denken und zu werkeln. Dass da ein Pfarrer mit seiner ganzen Persönlichkeit und Energie – bei Pfarrer Scheuerer möchte man fast sagen, mit seiner ganzen Wucht - dahinterstand, das hat beflügelt und beschleunigt zugleich. Und dass heute Helferinnen und Helfer von damals unter uns sind, das ist eine ganz große Freude!“, so Kiendl.

Michael Gaaß bei der Festrede
Elternbeiratsvorsitzender Michael Gaaß listete die Vorzüge des Kindergartens auf

Dank an die Schulschwestern

Heute sei der Kindergarten St. Michael ein wichtiger Teil der Vielfalt bei der Kinderbetreuung im Markt Schierling. Die Kirchenstiftung sei nach wie vor Eigentümer und Betreiber des Kindergartens und habe es weiterhin in der Hand, ihre besonderen Charismen und ihre Seelsorge bei der Arbeit mit den Kindern und im Kontakt mit den Eltern einzubringen. „Gerade im Hinblick auf die derzeit sehr intensiv geführte Diskussion um die Inhalte und Verwirklichung der christlichen Werte halte ich das für eine nicht zu unterschätzende Chance“, so der Bürgermeister. Er dankte der Kongregation der Armen Schulschwestern dafür, dass Schierling nach wie vor – und seit 1865 ununterbrochen - eine Filiale hat und auf die Arbeit der Schwestern setzen darf.

Zeichen der Zeit erkennen

Sein Dank galt weiter dem gesamten Personal, an der Spitze Schwester Rosina. Bei der Kinderbetreuung gehe es nicht darum, einem Zeitgeist nachzurennen. Aber es sei unerlässlich, die Zeichen der Zeit zu erkennen und sie in die Umsetzung einzubeziehen. Kiendl dankte auch den Eltern, dass sie ihre Kinder den öffentlichen Einrichtungen anvertrauen. Nicht, damit dort die Erziehung zuhause ersetzt würde, sondern um dort die Entwicklung der Kinder konstruktiv zu begleiten, die Erziehungsleistung der Eltern zu unterstützen und die Erziehungskraft der Eltern zu stärken, damit die Kinder zu ebenso liebevollen wie verantwortungsvollen, zu ebenso vertrauenden wie kritischen Menschen heranreifen können.

Überreichung einer Michaelskerze
Von der Pfarrei gab es für jede Gruppe eine Michaelskerze

Team mit Begeisterung

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christiane Banse erinnerte sich an ihre eigene Zeit in diesem Kindergarten und rühmte vor allem das Team, das die Kinder ins Herz geschlossen hätten. „Sie sind ein Team mit Begeisterung!“, stellte sie fest. Sie wies den Erzieherinnen einen großen Anteil zu, dass die Kinder mit beiden Beinen fest im Leben stehen. Den Eltern versicherte sie, dass ihr Schatz – die Kinder – im Kindergarten sehr gut aufgehoben seien. Zusammen mit Pfarrer Josef Helm überreichte sie für jede der Kindergartengruppen eine Michaelskerze.

Elternbeiratsvorsitzender Michael Gaaß stellte fest, dass Generationen von Eltern im Elternbeirat engagiert waren. Sie seien mitverantwortlich, um das Motto „Hand in Hand“ auch weiterhin umzusetzen. „Bleiben sie als Eltern im Kindergarten engagiert!“, bat er auch die jungen Eltern.

Erwartungsvolle Festgäste
Erwartungsvolle Stimmung herrschte bei den Festgästen bei der Begrüßung von Kindergartenleiterin Schwester Rosina Ernst (ganz rechts)

Solidarität als Alleinstellungsmerkmal

Schwester Rosina führte vor Augen, dass vor 50 Jahren alle stolz auf den Kindergarten gewesen seien. Sie sei fasziniert und begeistert, dass so viele Menschen Kraft und Zeit für die gute Sache einsetzten. „Diese Erfahrung setzt sich in der Geschichte des Kindergartens fort!“, so die Kindergartenleiterin. Dies sei ein besonderes Merkmal – vielleicht sogar ein Alleinstellungsmerkmal – für St. Michael. Die Kinder mit ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten stünden zu jeder Zeit im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit.

Foto: Kinder drängen sich auf dem Balancierparcour
Die Kinder nahmen den neuen Balancierparcours sofort nach der Segnung in Beschlag

Gestifteter Maibaum

Simon Blümel hatte den neuen Maibaum gestiftet und Siegfried Gascher eine neue weiß-blaue Metallspitze in Form einer Fahne gebaut. Starke Männer hievten den Baum in die Höhe. Jetzt strahlt die Kunde vom Kindergartenjubiläum hoch und nachhaltig in die Umgebung. Pfarrer Josef Helm segnete den neuen Balancierparcours „Schierling“ unter dem großen Kastanienbaum, der mit der Banddurchschneidung eröffnet wurde. Der Elternbeirat hatte für eine bayerische Brotzeit gesorgt und dessen Vorsitzender Michael Gaaß versteigerte den alten Maibaum.

Foto: Aufrichten des Maibaums
Starke Väter wuchteten den Jubiläums-Maibaum in die Höhe

 
Text und Fotos: Fritz Wallner