Bürgerbeteiligung zum Radwegenetz

Großes Interesse am „Tag der Städtebauförderung“

SCHIERLING, 07.05.2018. Engagiert und intensiv war in der Marktbücherei die Bürgerbeteiligung zum Ausbau des Radwegenetzes innerhalb des Marktes Schierling. Im Gespräch mit Bürgermeister Christian Kiendl ging es um viele Details und Verbesserungsvorschläge. Insbesondere soll in Zukunft beim Befestigen der „radfrequentierten“ Feldwege feineres Material verwendet werden. Der Markt Schierling hatte sich bereits zum dritten Mal am bundesweiten „Tag der Städtebauförderung“ beteiligt, in dessen Rahmen die Bürgerbeteiligung stattfand.

Foto: Bgm. Christian Kiendl mit Bürgern vor einer Karte des Radwegenetzes Schierling
In Schierling diskutierte Bürgermeister Christian Kiendl mit Bürgern die Details einer Verbesserung des Radwegenetzes

Das Radeln bekommt immer noch mehr Freunde. Insbesondere durch die rasante Zunahme der E-Bikes wird das Radfahren zu einem Freizeitsport, der für jedes Alter geeignet ist. So unterschiedlich die Stärken und Schwächen der Radler im Alltag sind, so unterschiedlich präsentierten sich auch ihre Interessen. Denn es kamen sowohl Freizeitradler mit ihren Vorschlägen als auch Sportradfahrer, die sich mit ihren schmalen Reifen noch einmal andere Bedingungen wünschten.

Feine Oberflächen

Eine sehr interessante Frage – mit durchaus unterschiedlichen Ansichten und Äußerungen – war, inwieweit künftig Radwege asphaltiert werden sollen. Eine große Gruppe sprach sich dafür aus, eine andere bevorzugte die Beibehaltung einer eher naturnahen Gestaltung mit einer wassergebundenen Decke. In den Laberauen sollte wohl auf Asphalt verzichtet werden, befand eine Mehrheit. Doch alle einte sie der dringende Wunsch, dass die von Radfahrern bevorzugten Strecken eine bessere Oberfläche bekommen, insbesondere war grober Schotter allen Teilnehmer ein Dorn im Auge. Beim Auffüllen der „radfrequentierten“ Feldwege sollte in Zukunft feineres Material verwendet werden.

„Kreuthweg“ verbessern

Auf einem Plan hatte die Bauabteilung des Rathauses die bereits bestehenden Radwegverbindungen und die geplanten Verbesserung dargestellt. Zum Teil bestehe bereits ein Netz und zu einem anderen Teil müsse es vervollständigt werden, so Bürgermeister Christian Kiendl. Um die Gedanken und Vorschläge der Bürger aufzunehmen sei die Bürgerbeteiligung angesetzt worden. Der intensivste Wunsch der Bürger war eine Optimierung des „Kreuthweges“ entlang der Muna in Richtung Niederleierndorf. „Wenn der Weg entweder asphaltiert oder besser befestigt wird, dann stellt er eine optimale Verbindung zum Weiterradeln in Richtung Langquaid und Rottenburg dar!“, so die vielfach vorgetragene Meinung. Auch Radwege an der Ortsdurchfahrt waren ein Thema. Der Bürgermeister erläuterte, dass der Marktgemeinderat über diese Frage vor wenigen Jahren eine Studie in Auftrag gegeben hat. Das Ergebnis war, dass die Ortsdurchfahrt bis auf wenige Ausnahmen zu schmal ist, um einen eigenen Radweg mit der gewünschten Sicherheit anzulegen oder aufzuzeichnen.

Foto: Diskutierende Bürger und Bürgerinnen im Cafe der Bücherei
Intensive Diskussionen wurden bei guter Stimmung auch am Kaffeetisch geführt

Über die Au in den Westen

Kritik wurde auch über fehlende Möglichkeiten zum Queren der Ortsdurchfahrt insbesondere bei der Kreuzung Wald- und Labertalstraße geäußert. Außerdem habe das Staatliche Bauamt als Träger der Staatsstraße beim Neubau bekräftigt, dass die Voraussetzungen innerorts nicht vorliegen. An einem weiteren Thema, nämlich einer Radwegeverbindung in den Westen des Ortes, in Richtung Aral-Tankstelle werde nach den Worten des Bürgermeisters bereits gearbeitet. Die vorgesehene Trasse – abzweigend von der Alten Grabenstraße und dann im Süden parallel zur Leierndorfer Straße verlaufend – wurde allgemein als gute Lösung angesehen. Derzeit laufen die Grundstücksverhandlungen, weil nach Kiendl nicht alle Grundstücke dem Markt Schierling gehören.

Entlang von Bundes- und Kreisstraßen

Die Ampel an der Kreuzung der B 15 bei Eggmühl sei für Radfahrer zu kurz geschaltet, wurde gesagt. Die Strecke von Oberdeggenbach nach Lindach sollte noch besser befestigt werden und es wurde ein Radweg von Oberdeggenbach entlang der B 15 bis zur Ampel bei Eggmühl und an der Kreisstraße bis Birnbach ins Gespräch gebracht. Dabei wurde deutlich, dass immer zuerst der Straßenbaulastträger für das Anliegen von begleitenden Wegen zuständig ist und die Bundesstraße nicht in die Kompetenz des Marktes Schierling fällt. Hier könne nur angeregt werden. Zur Sprache kam auch, dass der vom Landkreis Regensburg ausgewiesene Große Laber Radweg statt über Allersdorfer- und Hauptstraße künftig über die Bachstraße geführt werden soll und außerdem wurde die Beschilderung dieses Radweges mit Ziel und nächster Ortschaft gewünscht. Es wurde die erneute Prüfung eines Fahrradschutzstreifens im Ortskern gewünscht sowie das Bike-Sharing - auch Lastenräder – mehr Fahrradstellplätze vor Allem am Bahnhof Eggmühl sowie Hinweisschilder an Ladestationen, dass auch E-Bikes geladen werden können.

Rathaus-Geschäftsleiter Manuel Kammermeier und Bauamtsleiterin Nina Kellner notierten die Vorschläge auf dem vorbereiteten Plan. Sie werden in die Beratungen des Marktgemeinderates einfließen.

Foto des Plans mit Anmerkungen
Auf einem Plan waren die bestehenden Radwege und die Planungen eingetragen und darauf wurden auch die Anregungen notiert

 
Text und Fotos: Fritz Wallner