BAUMEX offiziell eröffnet
Hersteller von WPC Verbundholz produziert in Schierling für mittel-, süd- und osteuropäischen Markt
SCHIERLING, 23.03.2018. Das im Jahre 2001 in der Bretagne gegründete Unternehmen „Silvadec“ hat in Schierling unter dem Firmennamen „Baumex“ seinen ersten Produktionsbetrieb außerhalb Frankreichs eröffnet und in Betrieb genommen. Das Unternehmen ist in Europa Pionier und Marktführer für WPC Verbundholz, das für Terrassen, Fassadenverkleidungen und Sichtschutz entwickelt wurde. Bei der feierlichen Neueröffnung war auch der französische Generalkonsul Pierre Lanapats aus München zu Gast. Landrätin Tanja Schweiger und Bürgermeister Christian Kiendl zollten gleichermaßen Respekt für die Entscheidung zugunsten des Standorts Schierling.
Der erste Kontakt mit der Firma war vor zwei Jahren über „Invest in Bavaria“, der Ansiedlungsagentur des Freistaats Bayern zustande gekommen, denn Silvadec suchte einen Standort in Zentraleuropa. Investorenbetreuerin Eva Apfel schlug dem Unternehmen auch Schierling als Standort vor. Zusammen mit Maria Politzka von der Wirtschaftsförderabteilung am Landratsamt Regensburg hatten die Investoren Hannes und Andreas Höglmeier sowie Vertreter des Marktes Schierling den Gründern und Firmeninhabern Bénédicte Jézéquel und Philippe Crez die Vorzüge des Gewerbegebietes „Am Birlbaum“ an Ort und Stelle erläutert.
Hilfreich und effektiv
Firmenchef Philippe Crez informierte bei seiner Begrüßungsrede, dass man sich für Schierling entschieden habe, weil man auf Partner gestoßen sei, die hilfreich, effektiv, kompetent, schnell bei den Genehmigungen und sehr sympathisch gearbeitet haben. Er hob die Gemeinsamkeiten Bayerns mit seiner bretonischen Heimat heraus, nämlich die Traditionen, die Musik und die besondere Kleidung sowie die Volksfeste, insgesamt die bayerische Gemütlichkeit. Philippe Crez dankte allen Unterstützern und stellte fest: „Wir sind jetzt ein französisch-bretonisch-bayerisches Unternehmen und fühlen uns hier in Schierling zuhause!“
Internationalität
Bürgermeister Christian Kiendl dankte allen am Zustandekommen der Ansiedelung Beteiligten. Das Gewerbegebiet „Am Birlbaum“ entwickle sich nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Anbindung an das europäische Fernstraßennetz zu einem Spiegelbild der Internationalität und zur Globalisierung, wie die Welt heute insgesamt erlebt wird. Er hob die Verbindung mit der Bretagne über die Partnerschaft mit Penmarc’h hervor und machte deutlich, dass Maschinenbau Holmer heute zu einem französischen Familienunternehmen gehört sowie SMP einen Eigentümer aus Indien hat. Kiendl beglückwünschte das Unternehmen zu seiner Entscheidung und dankte der Wirtschaftsförderung am Landratsamt Regensburg, Invest in Bavaria, sowie den Investoren, die wohl zu angemessenen Konditionen das Betriebsgelände bereitgestellt haben. „Wir als Kommunalunternehmen Markt Schierling haben den Investoren gerne das Grundstück – zu ebenfalls guten Bedingungen – verkauft“, so der Bürgermeister.
Ein Drittel Wald
Auch Landrätin Tanja Schweiger beglückwünschte Baumex, denn bei Schierling handle es sich um einen sehr guten Standort und das Gebiet des Landkreises Regensburg bestehe zu einem Drittel aus Wald. Weil heimische Rohstoffe verwendet und verarbeitet werden handle es sich um ein modernes Produkt, das für jeden Häuslebauer interessant ist. Dass die Baugenehmigung innerhalb von sechs Wochen erteilt werden konnte, lag nach Schweiger in erster Linie an der hervorragenden Vorbereitung und Vorabstimmung.
Ökologisch einwandfrei
Werkleiter Thierry Buckel führte die Gäste durch den Betrieb, in dem derzeit 9 Beschäftigte tätig sind. Sie stellen Holzverbundstoffe her, die wie Dielen aussehen. Die Verfahrenstechnik besteht darin, Sägespäne und Sägemehl zu recyceln, um daraus unverrottbare und gegen UV-Strahlen unempfindliche, für einen äußeren Gebrauch gedachte, Holzprodukte herzustellen. Das Material bestehe zu etwa zwei Drittel aus Holzfasern und zu einem Drittel aus hochfestem Polyethylen. Das Erzeugnis sei ökologisch einwandfrei, zu 100 Prozent recycelbar und behalte auch bei Witterungseinfluss seine Farbe ohne zu splittern. Gerade bei kleinen Kindern sei dies ein entscheidender Vorteil gegenüber Holzdielen aus Kiefer, Lärche oder tropischen Hölzern, da das Verletzungsrisiko durch Splitter komplett wegfalle. Es würden ausschließlich Sägespäne aus einem zertifizierten Sägewerk verwendet, so dass kein Baum für die Produktion gefällt werde. Es sei zu 100 Prozent tropenholzfrei und stamme nicht aus ökologisch fragwürdigen Großkahlschlägen. Das Material sei es zu 100 Prozent recycelbar, was es ermögliche, auch sämtliche Produktionsabfälle zu recyceln.
Die Gäste waren nach dem beeindruckenden Rundgang zu einem französischen Mahl eingeladen, feierten – „wie Gott in Frankreich“ - das gelungene Werk und wurden dabei vom Aufhausener Toni Schmid mit seiner „Bayernkapelle“.
Baumex International
Die Firma Baumex beliefert von Schierling aus Kunden in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Polen, Litauen, Italien, Slowenien, Kroatien und Serbien. Dazu stellte Firmenchef Philippe Crez drei Verkaufsleiter vor. Er bot allen Kunden und Interessenten Betriebsbesichtigungen an, um sich selbst ein Bild machen zu können.
Text und Fotos: Fritz Wallner