Neues „Haus für Kinder“ gesegnet

Eine weitere Kinderkrippe und zwei weitere Kindergartengruppen beim Wohnbaugebiet „Am Regensburger Weg“

SCHIERLING, 13.11.2017. Der Markt Schierling hat mit dem neuen Haus für Kinder eine zukunftsweisende Einrichtung geschaffen. Bei der Segnungsfeier für das gut 3,3 Millionen Euro teure Objekt war auch Landrätin Tanja Schweiger begeistert von der großzügigen Planung im Interesse der Kinder. Bürgermeister Christian Kiendl stellte fest, dass die Kinderbetreuung keine kostenrechnende Einrichtung ist. Kinder zu haben, sei für unsere Gesellschaft eine Überlebensfrage, weshalb er es für richtig hielt, die Eltern bei der Kleinkinderbetreuung von Kosten freizustellen. Der Wörther Architekt Manfred Winkler übergab symbolisch den Schlüssel an den Bürgermeister, der ihn an die Leiterinnen der neuen Einrichtung, Theresa Schwager und Ramona Strohmeier, weiterreichte.

Foto der dicht gedrängten Ehrengäste
Als einen Meilenstein für die Kinderbetreuung im Markt Schierling sahen auch viele Ehrengäste das neue „Haus für Kinder“ bei dessen Segnung

Die beiden jungen Erzieherinnen freuten sich bei der Begrüßung über die Anwesenheit des Bundestagsabgeordneten Peter Aumer, von Landrätin Tanja Schweiger sowie der Ehrenbürger Bürgermeister a.D. Otto Gascher und Pfarrer i.R. Hans Bock. Sie dankten dem Marktgemeinderat für die Beteiligung an der Planung und für das Vertrauen, das ihnen mit der Übertragung der Leitung entgegengebracht wurde. Der Betrieb mit der Kinderbetreuung laufe seit acht Wochen und momentan besuchten die Einrichtung 30 Kinder im Alter von einem Jahr bis zur Einschulung. „Wir sehen unser Haus für Kinder als Ort der Begegnung, in dem wir die Kinder altersgemäß fördern wollen und zugleich ein Zusammentreffen als Gemeinschaft ermöglichen“, so die beiden.

Foto der Schlüsselübergabe
Bürgermeister Christian Kiendl übergab symbolisch den Schlüssel an die Leiterinnen Theresa Schwager und Ramona Strohmeier

Spielen ist ein Schatz

Die Segnungsfeier leiteten die Pfarrer Josef Helm und Uwe Biedermann. Pfarrer Biedermann nahm die in der Bibel beim Evangelisten Markus beschriebene Segnung der Kinder als Grundlage für die Predigt. Biedermann zitierte die Dichterin Astrid Lindgren, die sich im Interesse der Kinder wünschte, dass sie viel mehr spielen als sie es heute tun. Denn damit trage man einen Schatz in sich, aus dem man ein Leben lang schöpfen kann. Der Pfarrer bezeichnete es als eine große Aufgabe der Gesellschaft, die Kinder so groß werden zu lassen, dass es ihnen an nichts fehlt, und sie gleichzeitig mit ihren Bedürfnissen ernst zu nehmen. Pfarrer Helm ging mit Weihwasser und Weihrauch durch die Räume und er segnet auch ein Kreuz aus alten „Gotteslob“, das er der neuen Einrichtung übergab.

Foto der Schlüsselübergabe
Bürgermeister Christian Kiendl übergab symbolisch den Schlüssel an die Leiterinnen Theresa Schwager und Ramona Strohmeier

Viel mehr Kinder

Bgm. Christian Kiendl bei der Ansprache
Bürgermeister Christian Kiendl

Bürgermeister Christian Kiendl sagte in seiner Festansprache, dass mit dem neuen „Haus für Kinder“ ein weiterer Meilenstein für eine qualifizierte Kleinkinder-Betreuung im Markt Schierling gesetzt wird. Planung und Bau für das neue Haus für Kinder seien innerhalb sehr kurzer Zeit erfolgt, denn die Entwicklung der Geburtenzahlen und die Zuzüge machten ein sehr rasches Handeln notwendig.

Ein über 3.300 Quadratmeter großes Grundstück in der Kürze der Zeit zu finden, sei nicht ganz einfach. Er war deshalb froh und dankbar, dass mit dem an das neue Wohnbaugebiet „Am Regensburger Weg“ angrenzenden Grundstückseigentümer sehr rasch eine Einigung erzielt werden konnte. Die Lage dieses Grundstücks ermögliche sehr vielen Familien kurze Wege zur Kinderkrippe und zum Kindergarten. Die politisch Verantwortlichen können nach Kiendl mit ihren Entscheidungen für die Kinderbetreuung nur den Rahmen setzen, also für die äußeren Voraussetzungen sorgen und beste Ausstattung ermöglichen.

Foto des Haupteingangs
Der Haupteingang des neuen Gebäudes

Familienfreundliches Schierling

Bgm. Christian Kiendl bei der Ansprache
Architekt Manfred Winkler

„Doch es wäre zu kurz gesprungen, nur daran die Leistung für die Kleinkinder-Betreuung zu messen. Denn der Kern und der Erfolg dieser wichtigen Aufgabe liegt bei den Eltern und beim Personal gleichermaßen!“, so der Bürgermeister. Das Wohl der Kinder stehe an erster Stelle. Für den Markt Schierling sei das Thema „Familie“ ein zentrales Anliegen. „Wir engagieren uns nicht nur in der Kleinkinderbetreuung, sondern auch für die Schulkinder und die Jugendlichen, aber auch in die kulturelle sowie in die Erwachsenenbildung“, fuhr Kiendl fort. Der Familienstützpunkt sei ein Leuchtturm dieser Bestrebungen. Für den Markt Schierling gehe es darum, mit seinem Engagement die Eltern in ihrem Erziehungsauftrag unterstützen und stabilisieren. Für Schierling sei traditionell wichtig, dass die Wahrnehmung all dieser Aufgaben und Angebote zu einem sehr, sehr günstigen Preis für die Eltern angeboten wird. Denn alle Familien sollen in dieser Hinsicht auf der gleichen Stufe stehen. „Ich möchte nicht verhehlen, dass ich die Betrachtung der Kleinkinderbetreuung unter wirtschaftlichen Aspekten sehr kritisch sehe‘“, sagte Kiendl.

Kostenfreiheit als Ziel

Theresa Schwager und Ramona Strohmeier
Die beiden Leiterinnen des neuen „Hauses für Kinder“, Ramona Strohmeier (links) und Theresa Schwager (rechts)

Denn eine Kinderkrippe und ein Kindergarten seien keine kostenrechnenden Einrichtungen wie etwa Abwasserbeseitigung und Wasserversorgung. Es ist kein Luxus im eigentlichen – wirtschaftlichen - Sinn des Wortes, Kinder zu haben, sondern dies sei für unsere Gesellschaft eine Überlebensfrage. Schon deshalb wäre es nach Kiendl richtig, dass die Eltern bei der Kleinkinderbetreuung von Kosten freigestellt werden. Den Aufwand dafür könnten sich durchaus Staat und Gemeinden teilen. Der Bürgermeister bestätigte allen Mitarbeiterinnen all der Kinderbetreuungseinrichtungen innerhalb des Marktes Schierling, dass sie ausgezeichnete Arbeit leisten. Und er dankte allen, die dafür sorgten, dass die Baumaßnahme sehr rasch abgewickelt und trotzdem der Kostenrahmen eingehalten werden konnte. Kiendl kündigte an, dass weitere Investitionen in die Kinderbetreuung notwendig sein werden, denn schon seien im Jahr 2017 76 Kinder geboren worden.

Foto des Gebäudes mit Außenanlage
Nach Süden öffnet sich das neue Haus für Kinder der Sonne

Beeindruckte Landrätin

Bgm. Christian Kiendl bei der Ansprache
Landrätin Tanja Schweiger

Landrätin Tanja Schweiger war tief beeindruckt von der raschen Entscheidung des Marktgemeinderates, der großzügigen Planung und vom Plädoyer des Bürgermeisters. Geld dürfe in dieser Gesellschaft nicht die entscheidende Rolle für die Entwicklung der Kinder spielen. Ihr gefalle besonders der zusätzliche Schlafraum, denn es sei einfach notwendig, dass auch im Kindergarten am Mittag eine Stunde ruhen können. Überhaupt sei das neue Haus größer gebaut als es die vom Staat vorgegebenen Richtlinien vorsehen. Die Eltern könnten ein sehr gutes Gefühl haben, wenn sie ihre Kinder in die Obhut des neuen Hauses für Kinder geben. Sie dankte dem Markt Schierling für die gute Zusammenarbeit mit dem Landratsamt.

Das Regionalfernsehen machte Aufnahmen vom historischen Moment, es gab Blumen für die Leiterinnen, die Bayernhymne wurde gesungen, die Formation „Lichtfänger“ sorgte für musikalische Unterhaltung und die Metzgerei Hausler sorgte im Anschluss an die Besichtigung für das leibliche Wohl.

Landrätin Tanja Schweiger und Theresa Schwager beim Rundgang
Landrätin Tanja Schweiger und Leiterin Theresa Schwager beim Rundgang
Festgäste
Festgäste
Pfarrer Josef Helm mit Weihrauchkessel bei der Segnung des Kreuzes
Segnung des Kreuzes aus alten Gotteslob für die neue Einrichtung
Foto des Haupteingangs
Der Haupteingang im Sonnenlicht

 
Text und Fotos: Fritz Wallner