Neues Haus soll Gemeinschaft stärken

Grundsteinlegung für Dorfgemeinschaftshaus Pinkofen – am 12. Oktober Planung der Ortsmitte im Bürgerdialog

PINKOFEN, 03.10.2017. Bei der Grundsteinlegung für das neue Dorfgemeinschaftshaus Pinkofen machte Bürgermeister Christian Kiendl deutlich, wie wichtig der Beitrag jedes einzelnen Bürgers für das Gelingen einer Dorfgemeinschaft ist. Er wünschte, dass das neue Gebäude dazu beiträgt, den Zusammenhalt im Dorf zu festigen und das Zusammenleben zu bereichern. In einer Zeitkapsel sind für die Nachwelt Zeugnisse des heutigen Lebens enthalten, die Maurermeister und Bauunternehmer Ludwig Wolf aus Wörth an der Donau in eine Wand einmauerte. Darunter auch eine Liste mit allen Bürgerinnen und Bürgern, die im Jahr 2017 in Pinkofen leben.

Foto von der Einmauerung der Zeitkapsel
Maurermeister Ludwig Wolf (rechts) mörtelte die Zeitkapsel in die Wand des neuen Dorfgemeinschaftshauses Pinkofen und wurde dabei beobachtet von (von links) Architekt Reiner Peter, Bauamtsleiterin Nina Kellner vom gemeindlichen Bauamt, Baurat Alexander Lukas vom Amt für ländliche Entwicklung sowie Bürgermeister Christian Kiendl
Bgm. Christian Kiendl bei der Vorstellung der Zeitkapsel
Bürgermeister Christian Kiendl stellte den Inhalt der Zeitkapsel vor

Die Zeitkapsel wurde nicht in das Fundement, sondern in eine bereits aufstehende Mauer eingelassen. Sie beinhaltet eine aktuelle Allgemeine Laberzeitung, Euro-Münzen, den Bauplan und eine Liste mit allen derzeit in Pinkofen vorhandenen Namen und Vornamen, so dass sich jeder Gemeindebürger wiederfinden konnte. Damit wurde eine Idee aufgegriffen, die beim Markt Schierling zum ersten Mal im Jahre 2033 bei der 1050-Jahr-Feier für ganz Schierling umgesetzt hatte.

Bürgermeister Christian Kiendl freute sich über den guten Zuspruch bei der Bevölkerung und begrüßte neben dem Marktgemeinderat besonders Alexander Lukas vom Amt für ländliche Entwicklung, die Architekten Reiner Peter, Bernhard Brodmeier und Michael Gmeiner sowie Vertreter der bauausführenden Firmen. Aus dem kleinen Pflänzchen einer „einfachen Dorferneuerung“ sei etwas ganz Großes, nämlich ein völlig neues Gebäude, geworden, sagte der Bürgermeister. „Es war der Bürgerwunsch und der Bürgerwille, dass das altehrwürdige Schulhaus nicht saniert wurde, sondern dass ein Neubau entsteht“, stellte er fest. Man habe Glück gehabt, dass gerade jetzt ein zusätzlicher Fördertopf staatlicher Mittel mit Geldern auch aus Europa seinen Deckel gehoben hat, als die Frage nach Abriss und Neubau oder einer Sanierung stellte.

Der Inhalt der Zeitkapsel
Der Inhalt der Zeitkapsel

In der Zeitkapsel seien Zeugnisse des heutigen Lebens und der jetzigen Lebensbedingungen enthalten. „Objektiv sind diese Bedingungen ausgezeichnet, obwohl selbstverständlich nicht alles perfekt ist“, so Kiendl. Das Haus bestehe aus natürlichen Materialien, die zusammengefügt werden, und die für sich allein kalt sind und kein Leben ausstrahlen. „Es liegt an ihnen, verehrte Dorfgemeinschaft von Pinkofen, das Haus mit Leben zu erfüllen“, wandte er sich an die Bürgerschaft. Der Markt Schierling verfolge mit dem Haus und der Neugestaltung des Ortskerns drei wichtige Ziele. „Euer Dorf soll weiterhin einen Treff- und Mittelpunkt haben, der städtebaulich den Charakter der traditionellen Ortsgliederung aufgreift“, sagte er. Der Markt Schierling wünsche sich mit der Entscheidung für den Bau des Dorfgemeinschaftshauses sehr, dass die Dorfgemeinschaft dadurch in sich gefestigt bleibt und es das Zusammenleben bereichert. Denn das Leben sei auf Gemeinschaft angelegt. Die Gesellschaft sei davon abhängig, dass jeder etwas gibt und nicht nur nimmt. Dieses Geben betreffe nicht in erster Linie materielle Leistungen, sondern das Einbringen von Fähigkeiten und Talenten in das Dorf. Schließlich würden mit dem neuen Gebäude auch für die Feuerwehr Pinkofen die Voraussetzungen für die Einsatzbereitschaft entscheidend verbessert. Und das stelle eine enorme Bereicherung für die Sicherheit der Bevölkerung dar.

„Das neue Haus wird also die Feuerwehr, die Landfrauen, die Landjugend, die Jagdgenossenschaft und weitere Gruppen beherbergen, es wird aber weiterhin auch ein Wirtshaus sein als Treffpunkt aller Generationen und ein Platz für gemeinsame Feiern und den gegenseitigen Austausch, wie z.B. bei Bürgerversammlungen“, sagte der Bürgermeister. Er hoffte und wünschte, dass der Bau unfallfrei erfolgt und er bat, dass die Bürgerschaft auch weiterhin interessiert und aktiv bleibt sowie sich zu engagieren, um die Dorfgemeinschaft zusammenzuhalten.

Der Bürgermeister brachte die Zeitkapsel an ihren Platz in der Wand beim späteren Eingang und der Wörther Bauunternehmer Ludwig Wolf schloss unter Mithilfe der Architekten und von Bauamtsleiterin Nina Kellner die Öffnung in der Wand. Zur Feier des Tages versorgte die Gemeindeverwaltung alle Anwesenden mit Leberkäs und Schierlinger Pils.

Ausgabe von Leberkässemmeln an Kinder
Leberkäs gab's auch für die jungen Mitbürger

Dorfgemeinschaftshaus

Das neue Gebäude enthält einen Stellplatz für das Feuerwehrauto, Umkleiden und Gemeinschaftsräume für die Vereine und die Gemeinde; es ist barrierefrei und mit einem Aufzug ausgestattet. Die Kosten sind auf rund 1,14 Millionen Euro veranschlagt. Dazu wird ein Zuschuss von 322000 Euro erwartet, der in erster Linie aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung im ländlichen Raum (ELER) sowie vom Freistaat Bayern stammt.

Planung im Bürgerdialog

Am Donnerstag, 12. Oktober veranstaltet der Markt Schierling um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses Schierling für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger des Gemeindeteils Pinkofen ein Planungsgespräch im Rahmen der Dorferneuerung. Es geht um die Neugestaltung der Ortsmitte von Pinkofen. Das Planungsbüro Bachmann und Peter wird eine Zusammenfassung der bisher gesammelten Erkenntnisse vorstellen und anschließend werden unter Leitung von Bürgermeister Christian Kiendl im Bürgerdialog, zusammen mit der fachlichen Begleitung durch das Planungsbüro, Lösungsansätze und Ideenskizzen für die Platzgestaltung erarbeitet.

Pinkofener Bürger bei der Veranstaltung
Viele Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter der Feuerwehr, unter ihnen auch Kreisbrandmeister Wilfried Hausler (links), verfolgten die Zeremonie

 
Text & Fotos: Fritz Wallner