Lüften im Sommer – ein Problem für den Keller

Lüften an warmen Tagen führt zu Feuchtigkeit im Keller

SCHIERLING, 07.09.2017. Lüften von Kellern im Sommer zahlt sich meistens nicht aus, darauf weist der Schierlinger Klimaschutzmanager Franz Hien alle Hausbesitzer hin. Feuchte Keller werden durch sommerliches Lüften nur noch feuchter und müssen oft mit aufwändiger Technik getrocknet werden.

Foto einer schimmelbefallenen Kellerecke
So ein Schimmelbefall von Wänden und Böden im Keller kann durch falsches Lüften entstehen

Was für einen Wohnraum im Sommer gut sein mag, hat für Kellerräume unter Umständen langfristige gravierende Folgen. Manche Hausbesitzer denken, dass der Sommer der perfekte Zeitpunkt wäre, auch den Keller zu lüften, um so die angesammelte Feuchtigkeit aus dem Keller zu bringen. Diese Verfahrensweise ist in den allermeisten Fällen grundsätzlich falsch, sagt Klimaschutzmanager Hien. Wird der Keller gelüftet bei Außentemperaturen, die um mehr als 3 Grad Celsius höher als die Temperatur der Kellerwand sind, dann wird durch die geöffneten Fenster und Türen nur mehr zusätzliche Feuchtigkeit hereingeholt. Selbst vermeintlich trockene Keller können dadurch nach und nach zu feuchten Kellern werden, so dass Feuchtigkeits- oder sogar Schimmelschäden auftreten können.

Abgekühlte Luft ist feuchter

Warme Außenluft kann grundsätzlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen, als kalte Luft, erklärt der Schierlinger Klimaschutzmanager. Lässt man nun die warme Außenluft in die im Sommer kühleren Keller, dann kühlt sich diese Luft dort ab. Die Luftfeuchtigkeit steigt damit im Keller an, was auch als Schwüle empfunden werden kann. Diese höhere Luftfeuchtigkeit schlägt sich durch Kondensation an der Kellerwand nieder, so dass es zu Feuchteschäden kommen kann. Besteht die Feuchtigkeit der Kellerwand länger, so entsteht in den meisten Fällen nach einiger Zeit auch Schimmel an der Wand, der nur schwer wieder ordentlich und dauerhaft entfernen werden kann.

Bei Kälte lüften

Der Klimaschutzmanager rät deshalb, Kellerräume vermehrt in der kühleren und kalten Jahreszeit zu lüften. So gelangt kältere Außenluft in den Keller und wird dort erwärmt. Dadurch kann diese Luft dann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und trocknet langsam aber sicher die Kellerwände und die darin enthaltenen Gegenstände aus. In der kalten Jahreszeit sollte die Dauer einer Lüftung jedoch maximal 3 Minuten dauern. Man trocknet dadurch auch die Wände aus und trockene Wände dämmen besser als feuchte Wände, so dass durch diese kurzen Lüftungsphasen sogar Energie eingespart werden kann. Damit Feuchtigkeit und Schimmel im Keller vermieden werden kann, rät Hien dazu, im Sommer nur dann zu lüften, wenn die Luft draußen trockener und merklich kühler ist als im Keller. In der Regel ist das an warmen Sommertagen nur frühmorgens, spätabends und in den Nachtstunden der Fall.

Wenn der Keller trotz regelmäßiger und richtiger Fensterlüftung feucht bleibt, kann auch ein Bauschaden vorliegen, so dass eine Begutachtung durch einen Baufachmann zu empfehlen ist.

Der Schierlinger Klimaschutzmanager Franz Hien steht auch während des Schierlinger Herbstmarktes am Sonntag,10. September allen Gemeindebürgern kostenlos für die Beratung bezüglich Energieeinsparung und Klimaschutz zur Verfügung. Er ist im Rathaus Zimmer 4 unter 09451/930225 oder E-Mail f.hien@schierling.de erreichbar.