Spatenstich für neuen Holmer-Betrieb
Im 1. Bauabschnitt entsteht für gut 10 Millionen Euro ein Logistikzentrum
SCHIERLING, 30.07.2017. Holmer Maschinenbau mit seinem Hauptwerk Eggmühl ist weltweit führend im Bereich selbstfahrender Zuckerrübenvollernter. Jetzt schlägt das zur französischen EXEL-Gruppe gehörende Unternehmen mit dem Bau einer neuen Produktionsstätte im Schierlinger Gewerbegebiet „Am Birlbaum“ ein Zukunftskapitel der Unternehmensgeschichte auf. Im ersten Bauabschnitt geht es um das Logistikzentrum, für das nach Daniel Tragus, dem Vertreter der französischen Holmer-Eigentümerfamilie Ballu, allein gut 10 Millionen Euro veranschlagt sind.
Beim Spatenstich erklärte Geschäftsführer Wolfgang Bergmann, dass jetzt alles sehr schnell gehen wird. In wenigen Tagen sei auf dem 14 Hektar großen neuen Firmengelände Baubeginn und schon im Februar soll die Regalierung in der Halle erfolgen. Denn die Ersatzteile, die derzeit noch in Regensburg in gemieteten Hallen untergebracht sind, sollen im Frühjahr umziehen. „Wir haben dafür nur ein sehr kurzes Zeitfenster“, so Bergmann, denn der Umzug müsse nach der Zuckerrübenernte einerseits und vor der dem Produktionsbeginn neuer Maschinen andererseits erfolgen. Bergmann rühmte seine Mannschaft, die mit Herzblut und Leidenschaft anpacke und das gesamte Projektmanagement für den neuen Betrieb selbst stemmt. So wie die Zuckerrübe habe auch Holmer im Markt Schierling „tiefe und lange Wurzeln“.
Für das gesamte Betriebsgelände stehe der „Masterplan“, der in einem weiteren Schritt auch den Umzug der Produktion von Eggmühl nach Schierling vorsieht. Nach Bergmann gehe es vor allem, die Produktivität und die Effienz zu heben. Manfred Hartwig vom Unternehmen Goldbeck als Generalunternehmer peilt an, dass die etwa 9500 Quadratmeter großen Hallenflächen in rund sieben Monaten fertig sein werden. Für die Außenanlagen, insbesondere Parkplätze und Grünflächen, setzte er noch einmal zwei Monate Bauzeit an.
Platz für innovative Investitionen
Für Bürgermeister Christian Kiendl stellte der Spatenstich einen weiteren Höhepunkt in der Entwicklung des Marktes Schierling dar. Denn Holmer mache einen bedeutenden und innovativen Schritt zur Sicherung der Zukunft des Unternehmens, und Holmer habe sich entschieden, dem Standort Schierling treu zu bleiben. „Dass dies in einer deutsch-französischen Kooperation geschieht, das verbindet diesen heutigen Augenblick mit dem europäischen Gedanken und der Erkenntnis, dass wir längst über unsere eigenen Grenzen hinausdenken müssen“, so Kiendl. Er dankte der Eigentümerfamilie Ballu für ihr Engagement und der Bürgermeister bestätigte Wolfgang Bergmann, „dass sie und ihre Mannschaft die Holmer-Ampel auf Dauergrün gestellt haben und sich damit der Erfolg einstellen konnte, was bei uns höchste Anerkennung hervorruft.“ Kiendl freute sich auf weitere Spatenstiche und innovative Investitionen. Denn Platz sei da und Schierling sei bereit, eine der Drehscheiben für die Aktivitäten der EXEL-Gruppe zu werden.
Das Holmer-Lager befindet sich derzeit in Regensburg. Es umfasst rund 40.000 verschiedene Artikel. Jedes Jahr werden etwa eine Million Teile in die ganze Welt versandt. „Es geht dabei um Schauben ebenso wie um eine Achse mit eineinhalb Tonnen“, so Bergmann. Während der Zuckerrübenkampagne verlassen ab 4 Uhr Früh bis zu 90 Lieferungen pro Tag das Werk und es wird im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet. Im Frühjahr stocken weltweit die Partner ihr Ersatzteillager auf, so dass dann Container nach USA, Rußland, Chile und in viele andere Länder auf die Reise geschickt werden. Auch die derzeit noch in Eggmühl angesiedelte Auftragsabwicklung wird künftig im neuen Logistikzentrum erfolgen.
Holmer-Logistikzentrum „Am Birlbaum“
Flächen. Die neue Logistik-Halle wird 7500 Quadratmeter groß, dazu kommen Vordächer mit 2000 Quadratmeter sowie Be- und Entladezonen. Vorerst werden gut 40 Parkplätze angelegt, so Produktionsleiter Matthias Wagner, der auch die Projektleitung innehat.
Ersparnis. Neben den vielen Neuaufträgen werden bei Holmer jährlich auch etwa 90 gebrauchte Maschinen grundlegend überarbeitet, so dass das Unternehmen selbst ein beachtlicher „Kunde“ des Logistikzentrums ist und aufgrund der geringeren Entfernung Zeit und Geld spart sowie die Umwelt schont.
Personal. Etwa 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der insgesamt rund 400 Kollegen werden von Regensburg und Eggmühl in das Schierlinger Gewerbegebiet umziehen und die verbesserten Arbeitsbedingungen genießen.
Text & Fotos: Fritz Wallner