Recycling-Verfahren zum Nutzen der Umwelt

Gemeindeverbindungsstraße Pinkofen-Oberdeggenbach wird grundlegend saniert und in zwei Wochen fertiggestellt sein

SCHIERLING, 23.07.2017. Derzeit wird die Gemeindeverbindungsstraße Pinkofen-Oberdeggenbach grundlegend saniert und verbreitert. Mit einem Investitionsvolumen von rund 600.000 Euro stellt sie die größte Straßenbaumaßnahme des Marktes Schierling in diesem Jahr dar. Besonders wirtschaftlich und Ressourcen schonend ist die vom Ingenieurbüro Altmann vorgeschlagene und vom Marktgemeinderat gewählte Bauweise mit einem „Fräs-/Kalt-Asphaltrecycling“. Damit können die Kosten gegenüber einer Straßensanierung im Vollausbau etwa um ein Drittel gesenkt werden. Der Freistaat Bayern gewährt für diese Maßnahme einen Zuschuss von rund 50 Prozent.

Foto der Ortsbegehung
Dipl.-Ing. Martin Schröter (dritter von links) erläuterte Bürgermeister Christian Kiendl (rechts) den Ausbau und die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Pinkofen-Oberdeggenbach

Die Gemeindeverbindungsstraße war vor Jahrzehnten im Zuge der Flurbereinigung gebaut worden und wurde immer schadhafter. Deshalb entschloss sich der Markt Schierling zur grundlegenden Sanierung dieser 2030 Meter langen Straße. Außerdem sollte sie von 4,5 auf 4,75 Meter verbreitert werden.

Bei der Baustellenbesichtigung durch Bürgermeister Christian Kiendl, Architektin Nina Kellner und Hermann Diermeier vom gemeindlichen Bauamt erläuterte Dipl.-Ing. Martin Schröter vom Ingenieurbüro Altmann, dass der vorhandene Asphalt abgefräst und direkt im Straßenabschnitt liegengeblieben ist. Das Material wurde mobil gebrochen, um eine klar definierte Stückgrößenverteilung zu bekommen. An Ort und Stelle wurde das Fräsgut in einer Tiefe von 20 bis 30 Zentimeter aufgenommen und mit einem Zwangsmischer mit Kies, Zement, Kalk und Wasser vermischt. So entstand eine äußerst tragfähige, verdichtete und versiegelte Planie mit den Eigenschaften einer Asphalttragschicht, auf die anschließend zwei Asphalttragschichten von 10 und vier Zentimeter Stärke aufgebracht werden. Insgesamt sind dafür nach Angaben des Bauleiters der Firma Pritsch etwa 2800 Tonnen Asphalt notwendig.

Schröter betonte besonders den Umweltaspekt dieser Bauweise. „Wir verzichten damit auf etwa 90 Prozent des Materials und der Transporte, die bei einem üblichen Neubau anfallen würden!“, so der Ingenieur. Das Verfahren schone die Ressourcen und die Umwelt, weil das vorhandene Material vollständig wieder verwendet werden kann. Außerdem würden die normalerweise notwendigen Fahrten für Material entweder ganz vermieden oder wenigstens verringert, was aufgrund des verminderten CO2-Ausstoßes der Umwelt zugutekomme.

Die Arbeiten laufen seit gut drei Wochen und werden in etwa zwei Wochen planmäßig abgeschlossen sein. „Die Verbreiterung der Straße und die Verbesserung der Drainage haben einen beachtlichen Aufwand verursacht“, so der Vertreter der Baufirma. Im Vorfeld war eine Bestandsuntersuchung gemacht worden. Dabei stellte sich heraus, dass kein schädlicher Teer vorhanden war.

 
Text und Foto: Fritz Wallner