Neues Feuerwehrfahrzeug gesegnet

Sommerfest der Feuerwehr war großer Erfolg

SCHIERLING, 21.06.2017. Mit Hunderten von Gästen hat die Feuerwehr Schierling das Sommerfest gefeiert und dabei den Segen für den neuen Mannschaftstransportwagen VW Crafter mit der Einsatzbezeichnung „Florian Schierling 14/1“ erbeten. Das neue Fahrzeug war vor allem durch die zusätzlichen Herausforderungen aufgrund der B 15neu erforderlich geworden. Kommandant und Kreisbrandmeister Wilfried Hausler kündigte an, dass es künftig auch das Zugfahrzeug für ein neues Notstromaggregat sein wird.

Foto des blumengeschmückten Einsatzwagens, der von Pfarrer Joseph Helm mit Weihwasser besprengt wird
In Schierling wurde die Einsatzbereitschaft mit der Segnung eines neuen Mannschaftstransportwagens erhöht

Pfarrer Josef Helm trug die Bibelstelle vom barmherzigen Samariter vor und sein evangelischer Mitbruder Uwe Biedermann bezeichnete vor der Segnung die Feuerwehrleute als Idealisten, die gleichzeitig auf dem Boden stehende Realisten sind. Er war sicher, dass eine Gesellschaft auch zeigen soll was ihr wichtig ist und sie soll sich darüber verständigen, worüber sie sich identifiziert. Und das seien auch Gemeinschaften wie die Feuerwehren.

Nach Kommandant Hausler dient das Fahrzeug fast ausschließlich dem Mannschaftstransport bei Einsätzen, Übungen und Fahrten zu Veranstaltungen und es unterstützt bei der Jugendarbeit. Notwendig sei die Anschaffung geworden, weil das bisherige MTW 11/1 aufgrund der gestiegenen Anforderungen einen neuen Einsatzzweck als Vorwarner und Kleinalarmfahrzeug insbesondere auf der B 15neu gefunden hat und entsprechend umgebaut wurde und noch wird. Dabei entfallen sowohl Sitzplätze als auch die Möglichkeit, mit dem Fahrzeug längere Zeit außerhalb des Einsatzbereiches der Feuerwehr Schierling zu sein.

Bürgermeister Christian Kiendl erinnerte daran, dass in Deutschland in den letzten 17 Jahren in Deutschland 2000 Feuerwehren ganz aufgehört haben. Viele Gründe seien in einem Fernsehbericht dafür angeführt und es sei beispielsweise beklagt worden, dass die Arbeitgeber vielfach nicht mehr bereit sind, ihre Mitarbeiter zu Feuerwehreinsätzen freizustellen. Auch die Ausrüstungen würden vielfach nicht mehr dem entsprechen, was für die jungen Leute den ehrenamtlichen Dienst interessant macht. „Gottseidank, liebe Freunde, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ist es bei uns derzeit noch ganz anders!“, so Kiendl. Doch ausruhen dürfe man sich auf dieser Erkenntnis nicht. Kiendl nannte drei wichtige Punkte: „Wir müssen für das Allgemeinwohl kämpfen, wir müssen das ehrenamtliche Engagement stärken, und zwar nachhaltig, nicht durch eine schnelle Mitgliedschaft, um einen ebenso schnellen Vorteil zu erlangen“, sagte er. Die Feuerwehren – und seien sie noch so klein – müssen attraktiv erhalten werden, und zwar zum Schutz der Bevölkerung, deren Leib und Leben sowie deren Haus und Hof. Schließlich müssten alle Anstrengungen unternommen werden, dass die Dienstleistungen beim Thema Sicherheit noch ehrenamtlich bleiben können, denn wenn in Zukunft alles bezahlt werden müsste – auch etwa für eine Berufsfeuerwehr -, dann wären die Gemeinden ziemlich schnell am Ende mit ihrem Geld. Er dankte der Mannschaft für deren Fleiß und Einsatzwillen.

Kreisbrandrat Wolfgang Scheuerer hielt es für wichtig, dass Technik und Einsätze beherrscht werden. Das neue Auto kann viele Zusatzaufgaben übernehmen. „Sicherheit geht uns alle an!“, sagte er. Die Bürger würden nicht zwischen Berufs- und freiwilligen Feuerwehren unterscheiden, sie würden ausschließlich professionelle Hilfe erwarten.

Hunderte Bürger waren nach der Fronleichnamsprozession zum Sommerfest geströmt, wo sie ausgezeichnet verpflegt wurden, die Fahrzeuge – auch den neuen Mannschaftstransportwagen – besichtigen und die die Kinder sogar bei Fahrten ausprobieren konnten. In der Hüpfburg tollen die Kinder und im Bobycar-Parcours wurden sie mit ersten Verkehrsregeln vertraut gemacht.

Florian Schierling 14/1

Kosten. Von den Gesamtkosten von 56.000 Euro der Freistaat Bayern, die Feuerwehr aus den Erlösen von Aktionen mit der Bürgerschaft sowie der Markt Schierling jeweils etwa ein Drittel.

Ausstattung. Die Ausstattung umfasst zwei LED-Blaulichtbalken, Funkausrüstung, Frontblitzer, Martinhorn, Heckwarneinrichtung LED, Umfeldbeleuchtung, Standheizung, mittlerem Radstand, 3,5 Tonnen Anhängelast, Rückfahrkamera

Beklebung. Die Beklebung erfolgte so, dass das Heck speziell in reflektierender Folie ausgearbeitet wurde, um eine bessere Sichtbarkeit bei Tag und Nacht zu gewährleisten.

 
Text und Foto: Fritz Wallner