Marktführer im deutschsprachigen Raum

Fahnen Kössinger ist „Partner des Marktes Schierling“

SCHIERLING, 08.06.2017. Fahnen Kössinger ist der einzige Betrieb in ganz Deutschland, der junge Leute im Beruf „Sticker im Handwerk“ ausbildet. Nicht zuletzt deshalb ist das Unternehmen im deutschsprachigen Raum Marktführer im Bereich Fahnen. Denn nach wie vor sind qualitativ hochstehende Erzeugnisse bei den Kunden hoch im Kurs. Im Rahmen eines Unternehmensbesuches des Marktgemeinderates überreichte Bürgermeister Christian Kiendl an Geschäftsführer Dr. Florian Englmaier einen Glaspokal und hob den Betrieb damit ausdrücklich als „Partner des Marktes Schierling“ heraus. Dr. Englmaier gab einen Einblick in die Herausforderungen, welche die Digitalisierung für einen mittelständischen Betrieb mit sich bringt.

Bgm. Christian Kiendl und Dr. Florian Englmaier geben sich die Hand
Bürgermeister Christian Kiendl (links) überreichte an Geschäftsführer Dr. Florian Englmaier von Fahnen Kössinger den Glaspokal mit dem Prädikat „Partner des Marktes Schierling“

„Wir kennen alle Sticktechniken“, erklärte Gabi Gallrapp den Markträten bei der gut einstündigen Führung durch den Betrieb. Das zeichnet Fahnen Kössinger in erster Linie aus. Denn darunter sind auch traditionelle, die eine Restaurierung alter und kunstvoller Fahnen ermöglichen. Und es gibt noch die ursprünglichen, rund 140 Jahre alten Maschinen, die eine handgeführte Maschinenstickerei auf höchstem Niveau gewährleisten, sagt die Fachfrau, die seit 31 Jahren im Betrieb tätig ist.

Für diese Arbeit seien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erforderlich, die einerseits künstlerisch begabt sind und andererseits eine fundierte Ausbildung haben. Das ist Dr. Englmaier, dem Quereinsteiger als Nachfolger der Gründerfamilie Kössinger, besonders wichtig. Das Unternehmen habe immer schon interessierte junge Leute ausgebildet und auch jetzt sind es ständig sechs bis sieben. Die Ausbildungsgebiete reichen von Kauffrau für Büromanagement über Mediengestalter bis eben zu den Textilgestaltern im Handwerk. „Den Beruf Sticker gibt es nicht mehr“, so Dr. Englmaier. Der neue Beruf wurde aus bisher sechs eigenständigen zusammengeführt. Die einzige Berufsschule in Deutschland ist dafür in Plauen beheimatet.

Fahnen Kössinger hat sich in drei Segmenten etabliert, nämlich in Vereinsfahnen, Vereinsbedarf und Werbetechnik für Firmen. Es handle sich fast durchwegs um Endkunden, nicht um Großkunden. Bei den Fahnen gehe es in erster Linie um eine traditionelle Arbeit. Neben den vielen Vereinen wird auch die Landshuter Hochzeit mit ganz besonderen Fahnen bedient. Für neue Fahnen bildet eine mit dem Kunden abgesprochene Grafik die Grundlage. Bei der Restaurierung wird nach Gabi Gallrapp ausgebessert, handbemalt und gestickt. Die älteste von Kössinger restaurierte Fahne stammt aus dem Jahre 1848. Der Betrieb nennt sogar eine aus dem Jahr 1700 sein eigen.

Gäste der Veranstaltung betrachten eine neu gestickte Fahne
Als Marktführer im gesamten deutschsprachigen Raum werden sowohl neue Fahnen kunstvoll gestickt...

Dr. Englmaier verwies darauf, dass trotz der Marktführerschaft bei den Fahnen immer über eine weitere Differenzierung gegenüber anderen Anbietern nachgedacht werden muss. Das gesamte Warenwirtschaftssystem sei zusammengeführt und effizient gestaltet worden. In einem Online-Shop habe Fahnen Kössinger alles digital erfasst, was vorhanden ist. Dabei handelt es sich um bis zu 14000 Produkte, allein rund 10000 Gemeindefahnen seien im Shop. „Auch ein Handwerksbetrieb kann sich der Digitalisierung nicht verschließen!“, so Dr. Englmaier, und dabei gehe es sowohl um die internen Prozesse als auch um den Vertrieb mit einer optimalen Darstellung.

Nach Bürgermeister Christian Kiendl vereinige Fahnen Kössinger wichtige handwerkliche Fähigkeiten mit künstlerische Elemente. „Sie unterstützen mit ihrer kreativen und der Erhaltung von Kostbarkeiten gewidmeten Arbeit insbesondere auch viele Vereine und Organisationen. Sie helfen mit, dass Werte wie Zusammenhalt und Tradition, dass ehrenamtliches Engagement und Heimatliebe einen Ausdruck, ein Gesicht, eine Fahne bekommen“, sagte Kiendl. Und das alles zusammen sei eingebettet in wichtige Innovationen der heutigen Zeit, wie etwa in die Herausforderungen der Digitalisierung. Er sei froh und dankbar, dass sich Dr. Englmaier diesem Geschäft so engagiert widme und darin schon so etwas wie eine Berufung darin sehe.

Gäste der Veranstaltung mit einer restaurierten Fahne
...als auch alte Fahnen mit alten Handwerkstechniken restauriert

Der Name „Kössinger“ ist nach Kiendl seit Jahrzehnten ein Synonym – also gleichzusetzen - für und mit Schierling! Wenn man in Deutschland und darüber hinaus unterwegs sei und als seine Herkunft „Schierling“ klar benennt, dann kämen sofort „Kössinger“ oder das „Schierlinger Roggen. „Die drei Geschwister Hilde, Meinrad und Norbert Kössinger haben in unserer Gemeinde durchaus unterschiedliche – aber durchwegs erfolgreiche – geschäftliche Aktivitäten entfaltet“, sagte der Bürgermeister. Eine davon sei die Fahnenstickerei, die weit über die Grenzen Ostbayerns hinaus, in ganz Deutschland und darüber hinaus für ihre qualitätsvolle Arbeit, die Kundenfreundlichkeit und den Kundenservice bekannt sei. „Schierling und Kössinger gehören also zusammen, und nicht zuletzt habe sich der Marktgemeinderat hier getroffen. Kiendl dankte Dr. Englmaier und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den früheren Betriebsinhabern für ihr Engagement! „Fahnen Kössinger war, ist und bleibt ein echter und wichtiger Partner des Marktes Schierling“, fasste der Bürgermeister zusammen und überreichte einen Glaspokal, auf dem diese Partnerschaft eingraviert ist.

Fahnen Kössinger

Geschichte. Das Unternehmen wurde 1928 in Berlin als Druckerei gegründet. Nach der Schließung während des Krieges erfolgte 1953 die Wiedergründung in Langquaid. 1958 zog das Unternehmen nach Schierling um und 1991 erfolgte der Umzug in ganz neue Geschäftsräume im Gewerbegebiet „An der Fruehaufstraße“.

Kundenstamm. Im Jahre 2012 wuchs der Kundenstamm auf über 100.000 an.

Arbeitsplätze. Derzeit sind etwa 80 Voll- und Teilzeitbeschäftigte tätig, darunter auch Heimarbeiterinnen.

 
Text und Fotos: Fritz Wallner