Weitere Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge gesucht

Asylbwerber-Unterstützerkreis konnte bereits 11 Wohnungen finden

SCHIERLING, 22.11.2016. Seit eineinhalb Jahren kümmern sich viele Frauen und Männer des Asylbewerber-Unterstützerkreises um die als Flüchtlinge zugezogenen Menschen aus den Krisengebieten dieser Erde. Bürgermeister Christian Kiendl dankte ihnen bei der Zusammenkunft zum Rückblick auf das Jahr und würdigte das große und vielfältige Engagement des Unterstützerkreises. Dessen Sprecherin Claudia Buchner machte deutlich, dass jetzt die Wohnungssuche für die anerkannten Flüchtlinge die größte Herausforderung darstellt. Wohnungen für etwa 70 Personen werden dringend gesucht.

Gruppenfoto
Sehr viele Frauen und Männer engagieren sich in Schierling weiterhin für die Menschen aus den Krisengebieten dieser Erde, die in Deutschland Zuflucht gefunden haben

Claudia Buchner freute sich über den guten Besuch und auch über die Anwesenheit von Hanni und Hassan, die beide – mit manch anderen – beim Übersetzen helfen. „Ein Anruf genügt und sie sind da!“, so Buchner. Als größte aktuelle Aufgabe nannte Buchner die Suche nach Mietwohnungen für Menschen, die dauerhaft bleiben wollen. Leider gebe es in der Bevölkerung noch Vorbehalte und so blieben Wohnungen leer oder würden nicht an solche Menschen vermietet. Schierling habe zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Die Mieten seien gestiegen und das Job-Center als die für die anerkannten Flüchtlinge zuständige Stelle bezahle nur bis zu einem bestimmten Quadratmeterpreis.

Mülltrennung, Pünktlichkeit

Claudia Buchner, Bgm. Christian Kiendl undd Annette Straßer
Bürgermeister Christian Kiendl überreichte an Claudia Buchner (links) und Annette Straßer einen Blumenstrauß zum Dank

Der Unterstützerkreis habe sich Anfang des Jahres noch mit Neuankömmlingen beschäftigt. Seither sei man den Menschen bei verschiedenen Problemen beigestanden und die Helfer haben versucht, die Neuankömmlinge mit den deutschen Gepflogenheiten vertraut zu machen: mit der Mülltrennung ebenso wie mit der Pünktlichkeit und dem Fensterschließen. Manche musste dabei erkennen, dass Deutschland das einzige Land sei, in dem man selbst in der Freizeit pünktlich sein muss, sagte Buchner süffisant.

Dank des Marktes

Bürgermeister Christian Kiendl sagte Dank an die vielen Ehrenamtlichen, „die mit wahnsinnigem Engagement such vorbildlich um dieses Thema gekümmert haben.“ Er habe 2015 öffentlich um Solidarität gebeten und jetzt sei es Zeit, auch öffentlich Anerkennung zu zollen. Er habe einen 16-jährigen unbegleiteten Flüchtling getroffen, der ihm seine Geschichte der Flucht mit der Überlebensangst erzählt habe. „So etwas macht sehr nachdenklich!“, so der Bürgermeister. Die Würde sei der wichtigste Grundsatz des menschlichen Zusammenlebens. Man werde in Schierling auch in Zukunft an den Grundwerten festhalten. Bei der Wohnraumsuche werde sich der Markt Schierling engagieren.

Stellvertretend dankte er besonders Claudia Buchner und Annette Straßer, die einen Blumenstrauß erhielten. Alle anderen erhielten Herzerl-Schokolade als sichtbaren Ausdruck der Dankbarkeit des Marktes Schierling. Außerdem lud der Bürgermeister im Namen des Marktes zu einem gemeinsamen Abendessen ein.

 
Text und Fotos: Fritz Wallner