Holz ist Naturprodukt mit wachsendem Potenzial

Segen für die neue Hackschnitzelhalle des Waldbesitzervereins Schierling

SCHIERLING, 12.10.2016. Der Waldbesitzerverein Schierling hat im Gewerbegebiet „Am Birlbaum“ gut 555.000 Euro in eine 2000 Kubikmeter fassende Hackschnitzelhalle investiert, in der künftig der nachwachsende Brennstoff hergestellt und vermarktet wird. Bei der Segnung des Betriebsgeländes kündigte Vorstand Georg Blümel an, dass mittelfristig dort auch ein neues Verwaltungsgebäude entstehen wird.

Foto der Segnung vor der Halle
In Schierling erbat Pfarrer Josef Helm den Segen für die neue Hackschnitzelhalle des Waldbesitzervereins.

Schierlings Pfarrer Josef Helm erklärte vor der Segnung, dass schon in der Bibel von Holz nicht nur als Baumaterial, sondern als bedeutender Energieträger die Rede ist. „Eine Zeitlang meinten wir, bequemere, billigere und bessere Energieträger gefunden zu haben, aber wie es bei Modererscheinungen und Modemeinungen so ist, hat sich das auch wieder verändert: gut für den Wald und die Bauern“, so der Geistliche. Nach dem Segen überreichte er ein Olivenholz-Kreuz aus Bethlehem.

WBV-Vorsitzender Georg Blümel erläuterte, dass der rund 3000 Quadratmeter große Bauplatz am 1. Oktober 2015 vom Kommunalunternehmen Schierling erworben werden konnte. Innerhalb nur eines Jahres sei da Projekt umgesetzt worden, das von der Vorstandschaft und den Ortsobmännern gemeinsam auf den Weg gebracht worden war. Ein wichtiges Argument für den Standort Schierling sei die Zentralität und die gute Verkehrsanbindung gewesen. Blüml dankte den am Bau beteiligten Firmen und Institutionen für eine überaus kooperative und unkomplizierte Zusammenarbeit.

Foto der Segnung in der Halle
Die neue Halle bei der Segnung

Bürgermeister Christian Kiendl sah im Wald „ein Naturprodukt mit wachsendem Potenzial.“ Jedes Jahr wachsen nach Kiendl pro Hektar Waldfläche in Deutschland durchschnittlich rund 10 Kubikmeter Holz nach. Im Gesamten bedeute das einen jährlichen Holzzuwachs in Deutschland von etwa 120 Millionen Kubikmeter, von denen derzeit aber nur 70 Millionen Kubikmeter eingeschlagen und auch genutzt würden. „Dieses Verhältnis von Zuwachs und Einschlag spiegelt allein schon das Prinzip der Nachhaltigkeit wider. Das bedeutet, dass nur maximal so viel Holz genutzt werden soll wie nachwächst“, so Kiendl. Mit der Investition, die heute eingeweiht wird, reagiere der Verein geradezu ideal auf diese Erkenntnisse. „Sie investieren in einen Geschäftsbereich, dem unter dem Umweltaspekt und unter dem Aspekt der Ressourcenschonung die Zukunft gehört“, bestätigte der den Verantwortlichen. Die öffentliche Hand – der Bund, das Land und auch wir als Kommune – unterstützten diese Entwicklung. Denn die Energieversorgung müsse immer noch mehr weg vom Öl, und das aus ganz unterschiedlichen Gründen. Als ein Beispiel nannte Kiendl die Katastrophen der letzten Jahre. Es sei schon ein Unterschied, ob bei Hochwasser ein Öltank leck wird und im Hochwasser schwimmt oder ob ein Behälter mit Hackschnitzel oder Pellets betroffen ist. Das Öl verursache gerade in einer solchen Situation einen enormen Schaden. Nicht zuletzt deshalb unterstütze der Markt Schierling eine übergreifende Aktion mit dem Namen und dem Ziel „weg vom Öl“. Der Bürgermeister dankte für die Entscheidung zugunsten des Standortes Schierling an der B 15neu gelegen, die als die wichtigste Verkehrsader an der Zukunftsachse Regensburg-München gilt. „Sie haben unter vielfältigen Aspekten in und für die Zukunft investiert“, so Kiendl.

Planer Josef Voit überreichte bei der symbolischen Schlüsselübergabe die Skulptur eines Waldarbeiters der einen Schlüssel in der Hand hält.

Waldbesitzerverein Schierling

Mitglieder. Über 2.000 Mitglieder aus den Gemeinden Schierling, Langquaid, Herrngiersdorf, Rottenburg/Laaber, Pfeffenhausen, Hohenthann, Neufahrn, Ergoldsbach, Mallersdorf-Pfaffenberg, Laberweinting und Geiselhöring, die sich auf die Landkreise Regensburg, Kelheim, Straubing-Bogen und Landshut verteilen.

Größe. Bewirtschaftet werden von den Mitgliedern etwa 11.500 Hektar Waldfläche. 537 Mitglieder haben im letzten Jahr ihr Holz über den Verein vermarktet. Für 254 Hektar gibt es Pflegeverträge. 6.187 Schüttraummeter Hackschnitzel sind im letzten Jahr gehandelt worden.

 
Text und Foto: Fritz Wallner