Am Allersdorfer Bach entsteht „Natur-Erlebnisfläche“

Markt Schierling und Landschaftspflegeverband arbeiten Hand in Hand

SCHIERLING, 30.09.2016. Am Allersdorfer Bach entsteht auf rund 1,6 Hektar eine „Natur-Erlebnisfläche“. Der Markt Schierling ist Träger der Maßnahme, die vom Landschaftspflegeverband Regensburg umgesetzt wird. Dessen Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Josef Sedlmeier bezeichnete die Rückführung zum natürlichen Bachverlauf als deren größten ökologischen Wert, denn es werden ganz neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen.

Bei der Ortsbesichtigung
In Schierling wird der Allersdorfer Bach – unmittelbar am Ortseingang aus Richtung Mannsdorf – in eine „Natur-Erlebnisfläche!“ umgestaltet. V.l. Rathaus-Geschäftsleiter Manuel Kammermeier, Bürgermeister Christian Kiendl, Dipl.-Ingenieur Josef Sedlmeier und Bauleiter Georg Maierhofer

Bei der Baustellenbesichtigung zusammen mit Bürgermeister Christian Kiendl und Geschäftsleiter Manuel Kammermeier erläuterte Bauleiter Georg Maierhofer den Stand der Arbeiten. Der Allersdorfer Bach erhält ein neues Bachbett. Doch nicht einfach durch den Eingriff in die Natur konstruiert, sondern lediglich als eine vorgeschlagene sanfte Führung. „Das Wasser soll sich sein Bett selbst suchen!“, so Sedlmeier. Und zwar auf einer Breite von zehn bis zwanzig Meter.

Der Bach „mäandert“

Die bisherige gerade Linie wird aufgelöst, und durch das Mäandern – das schlangenförmige Verwinden - verlängert sich der Bachlauf von derzeit etwa 350 auf dann rund 420 Meter. Es werden Wege angelegt und eine Furt durch den Bach geschaffen, die besonders die Kinder zum Spielen und um Aufhalten am Wasser einlädt. Beim Ausbau bleiben auch einige Teile des bisherigen natürlichen Bewuchses stehen, um eine rasche Entwicklung zu gewährleisten. „Die Fläche ist von allen Seiten einsehbar“, so Sedlmeier. Ein Nebeneffekt sei, dass durch die Verlängerung des Bachbettes die Fließgeschwindigkeit des Allersdorfer Baches unmittelbar vor dem Ort Schierling deutlich verringert wird. Das Gefälle sinkt von bisher 0,57 Prozent auf 0,51 Prozent.

Fische und Kleinlebewesen profitieren

Die Verbesserung werde auch den Fischen und Kleinlebewesen dienen, hoffte Sedlmeier, denn jetzt entstehen wieder flache Stellen mit Kies, die für das Laichen wichtig sind. Bereits bei der Planung sei die Fischereifachberatung einbezogen worden. Schließlich werde eine neue Streuobstwiese ein wichtiges Element darstellen. Hier arbeite der Landschaftspflegeverband eng mit dem OGV Schierling zusammen, der Vorschläge für die Bepflanzung bringt und insbesondere auf Obstbäume, und da auf „standortrobuste Sorten“, Wert legen wird. „Obst bringt eine ungemeine Bereicherung, denn in Verbindung mit dem Wasser entsteht eine große Vielfalt“, so Josef Sedlmeier.

Künftig Zugang zum Bach

Bürgermeister Kiendl lobte die perfekte Zusammenarbeit mit Landschaftspflegeverband. Gottseidank habe er von Grundstückseigentümern den nötigen Grund erwerben können, sagte Kiendl voll Dankbarkeit. Der Allersdorfer Bach habe gerade in den letzten Wochen bei den Unwettern gezeigt, welche Kraft er entwickeln kann und welche Macht von ihm ausgeht. Deshalb sei die Regenrückhaltung ein wertvoller Nebeneffekt. Die Maßnahme laufe als Ausgleichsmaßnahme für das Wohngebiet „Am Regensburger Weg“. Im Vorfeld habe eine Bürgerbeteiligung mit den Anliegern stattgefunden und es sei gelungen, deren Wünsche und so gut wie möglich umzusetzen. Kiendl freute sich, dass Franz Otto vom OGV bereits die Pflege der Streuobstwiese zugesagt hat.

Natur-Erlebnisfläche Schierling

Umfang. Auf etwa 1,6 Hektar erfolgt die Umgestaltung des Allersdorfer Baches. Durch Abgrabungen werden etwa 3000 Kubikmeter zusätzlicher Retentionsraum gewonnen.

Kosten. Die Kosten von rund 120000 Euro trägt das Kommunalunternehmen Markt Schierling, denn es handelt sich um eine Ausgleichsmaßnahme für das Wohngebiet „Am Regensburger Weg“.

 
Text und Foto: Fritz Wallner