Eggmühl im Jahre 1809
Vier- bis fünftausend Besucher erlebten einen authentischen Einblick in die Zeit Napoleons
SCHIERLING, 10.06.2016. Kanonendonner, Pulverdampf und Pferdewiehern beherrschten das Auengebiet zwischen der Schnitzelmühle und Alt-Eggmühl. Historische Gruppen aus 14 Nationen erzählten unter Federführung des 2. Chevauleger Regiment Taxis e.V. die Zeit um den 22. April 1809 und machten so die Geschichte um die Schlacht bei Eggmühl vor 207 Jahren für den Betrachter lebendig. Dabei wurde aber keineswegs eine „Show à la Hollywood“ gezeigt, sondern authentisch Einblick in das Leben und der Probleme von Soldaten und Zivilbevölkerung dieser Zeit gegeben.
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Offiziere in originalgetreuen Uniformen aus der Zeit Napoleons |
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Feldküche |
Unterstützt wurden die Organisatoren von den Ortsvereinen, sie sorgten neben dem Traditionsgasthaus „Napoleon“ für die Bewirtung der Gäste und
mehrere Feuerwehren übernahmen den Ordnungsdienst.
Bereits am Feiertag reisten die Gruppen an und bauten das Feldlager auf, das besichtigt werden konnte. Dabei erfuhren der Besucher viel und konnten auch lernen, denn die Mitwirkenden aus ganz Europa und Kanada spielen nicht nur ihre Rollen, ihnen ist es ein Anliegen die Bedeutung ihres Dargestellten in den Feldzügen Napoleons zu vermitteln.
Auch bei den Vorübungen am Freitag- und Samstagvormittag konnte man sich ein Bild des damaligen „Militärhandwerks“ aus nächster Nähe machen. Infanterie, Artillerie und Kavallerie übten für die Schlachtdarstellung am Nachmittag. Dabei wurde diesmal die Erstürmung des Eggmühler Schlosses dargestellt. Um dies noch authentischer zu gestalten, wurde auch etwas mit moderner Technik nachgeholfen, Pyrotechniker aus Siegenburg simulierten mit kleinen Sprengungen während der Artilleriefeuer Einschläge von Kanonenkugeln. Auch wurde das Geschehen auf dem Gefechtsfeld kommentiert, damit die Zuschauer die Geschichte nicht nur sehen, sondern auch verstehen konnten.
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Abendstimmung im Zeltlager |
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Interview mit Napoleon |
Kommentator war dabei Hans Neuner, ein Kenner der Napoleonischen Zeit, der in der Cafeteria des Schlosses auch Vorträge hielt, die auf großes Interesse stießen. Die Veranstaltung stand auch wieder als Mahner für den Frieden, zum Gedenken an die vielen Opfer dieser Schlacht wurde am Samstagnachmittag bei einer Truppenparade am Löwendenkmal ein Kranz niedergelegt. Trotz der Ferien besuchte auch eine Schulklasse die Veranstaltung, diese wurde von Franz Spacek, Kopf der Planungen und Durchführung der Geschichtsinszenierung, durch das Geschehen geführt.
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Wegweiser für das vielfältige Programm |
Auch mehrere Fernsehsender waren vor Ort, das bayerische Fernsehen übertrug am Freitagabend sogar live aus dem Zeltlager. Spektakulär war jeweils abends um 22 Uhr das Schießen der Artillerie, bei dem man das bizarre Spiel zwischen Dunkelheit und Feuer bewundern konnte.
Franz Spacek zog am Sonntagvormittag ein positives Fazit. „Wir hatten Glück mit dem Wetter, es kam zu keinen Unfällen oder Zwischenfällen und die Eggmühler Bevölkerung stand hinter uns.“
Impressionen vom "Historischen Dorf Eggmühl"
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Schießübung |
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Angriff mit dem Bajonett |
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Fußtrupp unterwegs |
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Kanoniere im Einsatz |
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Demonstration der Wirkung einer Kanone |
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Umzug |
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Führung für Kinder |
Text und
Fotos: Robert Beck