Frühlings-Fest und Friedens-Sehnsucht

„Grüne Villa“ feierte und sandte die Friedenstaube „Rosalia“ weiter

EGGMÜHL, 22.03.2016. Wie sehr die Sehnsucht nach Frieden in den Menschen auch in jüngster Zeit ausgeprägt ist, das wurde beim Frühlingsfest des Hauses für Kinder „Grüne Villa“ überdeutlich. Wochenlang vorher schon war die Friedenstaube „Rosalia“, eine Bronzefigur, von Familie zu Familie gereicht worden, und in einem Begleitbuch hielten die Erwachsenen und Kinder der Kindertagesstätte fest, wie sie sich den Frieden erwarten und erwünschen. Die Taube war direkt vom Goethe-Institut aus Kiew in der Ukraine nach Eggmühl gekommen.

Steigen lassen der Luftballons
Vor der Kulisse des Eggmühler Kirchturms ließen die Kinder von „Grüne Villa“ Eggmühl zum Abschluss des Frühlingsfestes viele weiße Luftballons als Zeichen dafür aufsteigen, dass die Friedenstaube „Rosalia“ in alle Welt kommen soll

Die 45 Kinder von „Grüne Villa“ waren mit Begeisterung beim Fest am Freitagnachmittag dabei und wurden von vielen Eltern, Großeltern, Geschwistern sowie Onkel und Tanten begleitet. Leiterin Gerda Rittner freute sich über den großen Zuspruch und dankte besonders dem Elternbeirat mit Vorsitzender Martina Habermeier für die fleißige Unterstützung bei der Vorbereitung und Abwicklung des Frühlingsfestes.

Kinderschminken
Kinderschminken

Bei der Aufführung zum Einstieg tanzten, sangen und hüpften die Kinder in immer neuen Kostümen. Sie hatten viel gelernt und waren so begeistert bei der Sache, dass sie den Frühling und die Sonne förmlich in die Schulturnhalle hineinzauberten und so das Erwachen der Natur zeigten. Das Lied: „Immer wieder kommt ein neuer Frühling, immer wieder Blumen, immer wieder Licht in unser Herz!“, war dabei schon als Anspielung auf das Friedensthema zu verstehen. „Schmetterling, du kleines Ding“, „Wenn es Frühling wird im Hasenland“, „Die Sonnenkäfer“ und schließlich der „Osterhasen Rock’n Roll“ wurden gezeigt. Gerade beim letzten gemeinsamen Auftritt aller Kinder ging die Post ab. Während vorher die Schmetterling sehr zart unterwegs waren und sich immer neue Tanzpartner suchten, rumpelte es beim Rock’n Roll kräftig. Manche kleine Kinder staunten darüber mit offenem Mund. „Die ganz Kleinen mussten viel schauen und staunen“, erläuterte Gerda Rittner, die mit sieben ihrer Kolleginnen das Fest umsichtig und engagiert begleitete. Ein Vater war voll des Lobes über Kinder und Kindergarten-Personal zugleich. „Respekt, wie die alle mitmachen!“, so seine Feststellung.

Während sich die Erwachsenen an den Ständen des Elternbeirates mit Gegrilltem sowie Kaffee und Kuchen stärkten, waren die Kinder schon unterwegs zu den einzelnen Spielstationen. Es wurden Sandbilder gestaltet, Gesichter geschminkt und die Kinder konnten sich am Glücksrad sowie beim Hindernislauf betätigen.

Bronzene Friedenstaube mit Lorbeerzweig
Friedenstaube „Rosalia“

Höhepunkt war das Entsenden vieler weißer Luftballons in den Himmel. Sie symbolisierten die Friedenstaube „Rosalia“, die damit in einen anderen Ort weitergesandt und den Frieden in alle Welt tragen sollte. Die Flugroute dieser Friedenstaube war Kambodscha - Thailand - Vereinigte Arabische Emirate – Ukraine – und jetzt Eggmühl.

Die Aktion geht auf den Landshuter Bildhauer Richard Hillinger zurück, der 30 bronzene Friedenstaubenskulpturen schuf, die er um die ganze Welt schickt. Die Zahl 30 symbolisiert die30 Artikel der UN-Menschenrechtscharta. Schon sieben Jahren lang sind die Tauben des Künstlers als symbolische „Friedensstifter“ auf der ganzen Welt unterwegs. Und sie waren dabei von bei US-Präsident Barack Obama, beim Dalai Lama und bei Bundestagspräsident Professor Norbert Lammert zu Gast.

Plakat mit der Aufschrift: An den Frieden denken heißt an die Kinder denken!
Zitat von Michail Gorbatschow
  

Die Familien der Eggmühler Kindergartenkinder haben sich äußerst beeindruckend auf die Aktion eingelassen. Das Begleitbuch, das im Gegensatz zur Taube in Eggmühl bleibt, gibt beredtes Zeugnis vom Friedenswillen und der Friedenssehnsucht. Mehrmals wird Michail Gorbatschow zitiert, der einmal gesagt hat, „An den Frieden denken heißt, an die Kinder denken.“ Die Kinder und Erwachsenen haben auch geklebt und gemalt. Immer war auch die Friedenstaube zu sehen.

Als Vögel verkleidete Kinder
Zwei kleine Vögel vor ihrem Nest
  

Gerda Rittner machte deutlich, dass die Kindertagesstätte mit dieser Aktion den Friedensgedanken bei den Kindern selbst und bei den Familien einpflanzen wollte. Jetzt tragen sie die Aktion weiter und werden das BRK-Seniorenheim besuchen, um auch den Gedanken des Generationen-Friedens bewusst zu machen. Vom Sportplatz aus gingen die weißen Luftballons in die Luft. Es gab dabei viel Hallo aber auch manche Träne, denn einige sind in den Ästen der Bäume hängengeblieben. „Damit der Friede auch bei uns bleibt!“, versuchte eine Mutter ihrer Tochter als positive Perspektive klarzumachen.

Tanzende Kinder
Fetzig ging‘s zu beim „Osterhasen Rock’n Roll“

Impressionen vom Frühlings-Fest

Osterhasen-Rock'n Roll
Osterhasen-Rock'n Roll
Osterhasen-Rock'n Roll
Osterhasen-Rock'n Roll
Basteln von Sandbildern
Basteln von Sandbildern
Schmetterling du kleines Ding
Schmetterling du kleines Ding
Immer wieder kommt ein neuer Frühling
Immer wieder kommt ein neuer Frühling

 
Text und Fotos: Fritz Wallner