Projekt „boden:ständig“ ist angelaufen

Schutz des Bodens und der Gewässer sind die wichtigsten Ziele

SCHIERLING, 10.02.2016. Der Markt Schierling und die Gemeinde Pfakofen kooperieren mit dem Amt für ländliche Entwicklung bei der Verbesserung des Boden- und Gewässerschutzes entlang der Großen Laber. Das Projekt läuft unter dem Namen „boden:ständig“ und wird vom Landschaftspflegeverband Regensburg koordiniert. Eine erste Maßnahme ist mit der Verbesserung des Starzengrabens nördlich von Schierling in Angriff genommen worden, um die Regenrückhaltung zu verbessern, damit Hochwässern vorzubeugen und wertvollen Boden an die Äcker zurückzugeben.

Besichtigung der Arbeiten am Katzengraben
In Schierling wurde am „Katzengraben“ mit der Umsetzung des Projekts „boden:ständig“ zur Sicherung des Hochwasserschutzes und der Fruchtbarkeit der Böden begonnen. Von links Bürgermeister Christian Kiendl, BBV-Obmann Robert Christl, Projektkoordinatorin Martina Prielmeier, Hermann Diermeier vom gemeindlichen Bauamt und Josef Schütz vom Landschaftspflegeverband Regensburg

Projektkoordinatorin Martina Prielmeier vom Landschaftspflegeverband informierte an Ort und Stelle über das Vorhaben und erklärte, dass alle Maßnahmen freiwillig sind und von der Kooperation mit den Flächeneigentümern und –bewirtschaftern leben. Der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hatte bei der Vorstellung der Initiative deren Ziele so zusammengefasst: „Die Landwirte setzen auf erosionsmindernde Bewirtschaftungsmethoden, die Gemeinden sorgen für einen naturnahen Zustand der Wasserläufe und gemeinsam realisiert man Puffersysteme wie begrünte Abflussmulden und Feuchtflächen“.

Start beim „Katzengraben“

Die Anregung, dass die Regenrückhaltebecken nördlich des Ortes Schierling entlang des Katzengrabens optimiert werden sollten, kam nach Prielmeier von den Landwirten. Der Wasserrückhalt in der Fläche diene in erster Linie dem Hochwasserschutz. Das Funktionieren der Mulden sei dafür besonders wichtig. Überschwemmungen sollen so schon am Entstehen gehindert werden. Das Kommunalunternehmen Markt Schierling hat zur Zielerreichung im aktuellen Wohnbaugebiet „Am Regensburger Weg“ in jedes Grundstück eine 14-Kubikmeter-Zisterne gesetzt.

Regenwasser zurückhalten

Das jetzt verbesserte Regenrückhaltebecken gehört dem Markt Schierling. Bürgermeister Christian Kiendl wies darauf hin, dass der Gemeinde sehr daran gelegen ist, alle Potenziale zu nutzen, um die Natur so ursprünglich wie nur irgendwie möglich zu belassen, gleichzeitig aber auch den Schutz des Ortes vor Augen zu haben und die bäuerliche Kulturlandschaft zu erhalten. Deshalb hielt er es für richtig, dass das Naturbecken wieder in den Zustand zurückversetzt wird, der eine optimale Wirkung erwarten lässt. Kiendl rühmte die äußerst erfolgreiche und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung.

Erosionseinträge zurückgeben

Die Maßnahme gehört zum Schwerpunktareal „Katzengraben“. Mit einer Maschine, die einem Bagger sehr ähnlich ist, wurden die Gehölze abgeschnitten und herausgeholt, die den Wasserrückhalt zunehmend erschwerten. Außerdem galt es, die Erosionseinträge – also Abschwemmungen von den umliegenden Feldern – wieder herauszunehmen und diesen wertvollen Boden im Rahmen der „Feldhygiene“ an die Äcker zurückzugeben. „Es geht darum, einerseits die Anforderungen der europäischen Wasserrechtsrahmenrichtlinie zu erfüllen und andererseits aber auch, die Landwirtschaft für die Zukunft zu sichern“, sagte Martina Prielmeier. Das sieht auch Robert Christl, der örtliche Bauernverbandsobmann, so. Die Fruchtbarkeit der Böden zu sichern sei ein ebenso wichtiges Ziel wie der Hochwasserschutz, so Christl. Dass sämtliche Maßnahmen so schonend wie möglich gemacht und dass die Rückzugsräume für die Tiere nicht beeinträchtigt werden, darüber wacht auch die Naturschutzbehörde.

Boden:ständig Schierling-Pfakofen

Einzugsbereich. Das Planungsgebiet im „Naturraum Donau-Isar-Hügelland“ hat eine Größe von rund 21 Quadratkilometern und erstreckt sich auf dem Gebiet der Gemeinden Schierling und Pfakofen entlang der Großen Laber.

Laufzeit. Das Projekt ist als eines von insgesamt 4 in der Oberpfalz auf zwei Jahre angelegt und wird in weiteren Schwerpunkten sukzessive fortgeführt. Fachlicher Betreuer ist das Wasserwirtschaftsamt Regensburg.

Finanzierung. Finanzierungsträger sind die beiden Gemeinden. Außerdem gibt es passgenaue staatliche Zuschüsse des Freistaates Bayern – etwa im Rahmen des neuen Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms, das gezielt auf den Gewässerschutz ausgerichtet ist.

Informationen. Im Internet unter www.boden-staendig.eu

 
Text und Foto: Fritz Wallner