Begeisterndes Neujahrskonzert im „Artonicon“

Acht junge Meisterinstrumentalisten aus Schierling und Regensburg zeigten beeindruckendes Engagement

SCHIERLING, 15.01.2016. Beim Neujahrskonzert junger Meisterinstrumentalisten im kleinen Kulturzentrum „Artonicon“ im alten Pfarrhof Unterlaichling waren die Besucher begeistert-fassungslos angesichts der erstaunlichen Qualität und des beeindruckenden Engagements der 8 jungen Musiker aus Regensburg und Schierling. Nach eineinhalb Stunden waren die knapp 100 Gäste im - bis auf den letzten Platz gefüllten – historischen Raum so bereichert, dass der Start in das neue Jahr gesichert war. „Schwer beeindruckt“ war auch Dr. Thomas Scheuerer, der Kulturreferent des Landkreises Regensburg.

Gruppenbild der Mitwirkenden
Beim Neujahrskonzert junger Meisterinstrumentalisten im kleinen Kulturzentrum „Artonicon“ im alten Pfarrhof Unterlaichling bekamen alle Mitwirkenden ein kleines Präsent
Cosima Federle am Cello
Das Violincello kam beim Neujahrskonzert groß heraus durch Cosima Federle (Foto) und Michael Wehrmeyer
  
Anna Langrieger mit Violine
Die 12-jährige Anna J.S. Langrieger, begleitet von ihrem Vater Hannes Langrieger
  
Michael Wehrmeyer am Cello
Cellist Michael Wehrmeyer
Maria Wehrmeyer mit Violine
Die 15-jährige Maria Wehrmeyer, die seit 2014 am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg studiert

Bester Besuch

Dr. Feuerer war zum ersten Mal bei einer Veranstaltung in Unterlaichling und erkannte, dass es sich um ein stimmiges Konzept handelt, mit dem Hannes G. Langrieger und seine Frau Sascha Borchers-Langrieger einerseits Musik auf höchstem Niveau in den Landkreis bringen und andererseits ein Forum für junge Nachwuchskünstler bieten. Dies sei wohl einmalig im Landkreis, so Dr. Feuerer. Alle Mitwirkenden nehmen am dreistufigen Wettbewerb „Jugend musiziert“ teil und Langrieger wünschte ihnen, dass sie ihr Ziel erreichen. Aus Schierling waren auch Stammgäste angereist, unter ihnen die zweite Bürgermeisterin Maria Feigl, dritter Bürgermeister Anton Blabl sowie die Markträte Dr. Josef Kindler und Josef Röhrl.

Hannes Langrieger war überwältigt vom großartigen Besuch, „dem besten seit der Eröffnung des Artonicon“. Er führte dies in erster Linie auf das tolle Programm hin, das die Besucher erwartete, und das sie nicht enttäuschte. Erstmals stand ein wirklicher Qualitäts-Flügel auf der Bühne, den das Artonicon dank der Unterstützung durch Dipl.-Ing. Dieter Hantke vorerst für ein Jahr mieten konnte. „Wir möchten den Flügel gerne in einem Jahr erwerben“, so Langrieger, der hoffte, dass dieses Ziel mit vereinten Kräften erreicht werden kann. Es sei ein ehrgeiziges Projekt, doch für eine gleichbleibende Qualität unabdingbar.

Seine Frau Sascha fühlte sich, „als sei die ganze Welt im Artonicon zuhause“, denn unter den Besuchern waren auch solche aus Vietnam, der Dominikanischen Republik, Griechenland, den Philippinen und anderen Ländern, die bei ihr in Erding an einem Integrationskurs teilnehmen.

Tenor Hendrik Schmitz, begleitet von Alexander Feih

Höchste Qualität

Die musikalischen Leistungen der jungen Leute waren durchwegs ausgezeichnet. Der junge Tenor Hendrik Schmitz gewann bei seinem Vortrag zunehmend an Sicherheit. Begleitet wurde er von Alexander Feih. Hochstimmung herrschte nach dem Vortrag von Cosima Federle auf dem Violincello, bei dem sie von ihrem Bruder Constantin begleitet wurde. Mit großer Ausstrahlung trat erneut die 12-jährige Anna J.S. Langrieger mit der Violine auf. Bei ihren drei Werken spielte ihr Vater Hannes Langrieger am Flügel. Modern-aufrüttelnd wurde es bei Michael Wehrmeyers Vortrag mit dem Violincello, und da besonders beim Stück „Oyan“, das die noch lebende aserbaidschanische Pianistin Frangiz Ali-Zade komponiert hat. Der junge Mann forderte sein Instrument geradezu heraus. Beim zweiten Stück begleitete ihn seine Mutter Elena Wehrmeyer.

Höhepunkte

Einen der Höhepunkte setzte der 16-jährige Kilian Langrieger. Und zwar sowohl mit der anmutig auftretenden Sonate B-Dur von W.A. Mozart, als auch – und besonders aber – mit Sergej Rachmaninovs Prelude Nr. 5 g-moll op. 23.

Kilian Langrieger am Flügel
Kilian Langrieger spielte meisterhaft am neuen Flügel, der binnen Jahresfrist mit Sponsoren- und Förder­geldern fest im „Artonicon“ installiert werden soll

Der junge Pianist sprühte die Leidenschaft über die Besucher, von denen eine nur noch anerkennend ein „einfach nur krass“ ausstieß. Schließlich Maria Wehrmeyer mit der Violine, bei der die – auch internationale - Erfahrung von mehreren Teilnahmen am Wettbewerb, die zahlreichen Preise und Konzerttätigkeit nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen war. Sie ist 15 Jahre jung, studiert bereits seit dem Jahr 2010 an der Hochschule für katholische Kirchenmusik Regensburg, von 2012 bis 2014 war sie Jungstudentin am Wiener Konservatorium und seit 2014 am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg.

Die Besucher beklatschten alle Akteure, ihre Begleiter und insbesondere auch ihre Eltern begeistert, langanhaltend-stehend. Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass das „Artonicon“ die Schierlinger Musikszene perfekt bereichert.

 
Text und Fotos: Fritz Wallner