Leben gerettet

Rita Blümel erhielt öffentliche Anerkennung für beispielhaften Einsatz

SCHIERLING, 27.11.2015. Kreis- und Markträtin Rita Blümel aus Unterlaichling erhielt eine öffentliche Anerkennung durch den Freistaat Bayern, weil sie entscheidend dabei mitgeholfen hat, dem Wörther Bürgermeister Anton Rothfischer das Leben zu erhalten. Regierungspräsident Axel Bartelt würdigte bei einem festlichen Akt im Spiegelsaal der Regierung der Oberpfalz den selbstlosen Einsatz und Schierlings Bürgermeister Christian Kiendl gehörte neben dem stellvertretenden Landrat Willibald Hogger und Bezirksrat Thomas Gabler zu den ersten Gratulanten.

Foto der Geehrten mit Ehrengästen
Die Schierlinger Kreis- und Markträtin Rita Blümel, die auch Kreisbäuerin des Landkreises Regensburg ist, bekam eine staatliche Auszeichnung für ihre wichtige Erste-Hilfe-Tat. V.l. Bezirksrat Thomas Gabler, Bürgermeister Christian Kiendl, Rita Blümel, Regierungspräsident Axel Bartelt, der weitere Lebensretter Dr. Gerhard Bawidamann aus Nittendorf und stellvertretender Landrat Willi Hogger

Die Hilfeleistung von Rita Blümel, einer gelernten Krankenschwester, geschah zu Beginn einer Sitzung des Kreistags des Landkreises Regensburg. Ihr Kollege Anton Rothfischer war vor dem Eingang zusammengebrochen. Rita Blümel griff als eine der ersten beherzt ein. Gut zwanzig Minuten bearbeitete sie Rothfischer mit einer Herz-Druck-Massage, und zwar solange, bis die Notärzte eintrafen. In der gleichen Zeit machte der Arzt Dr. Bawidamann eine Mund-zu-Mund-Beatmung. „Der schönste Augenblick war, als ich merkte, dass das Herz wieder zu schlagen begonnen hat!“, sagte Rita Blümel am Rande der Veranstaltung bei der Regierung. Ihr war der Hinweis wichtig, dass auch andere Kollegen an Ort und Stelle waren und zur Hilfeleistung bereit gewesen sind.

Rita Blümel mit der Urkunde
Der schönste Augenblick sei es gewesen, als das Herz wieder zu schlagen anfing

Regierungspräsident Bartelt zeichnete mehrere solcher Retter aus der ganzen Oberpfalz aus. Diese Veranstaltung sei „einer der Glanzpunkte im Jahr“, sagte er. Denn es gehe um eine öffentliche Anerkennung für Menschen, die sich um ihre Mitmenschen besonders verdient gemacht haben. An den Hilfeleistungen sieht man, wie wichtig es ist, wenn die Menschen zusammenstehen. „Ich habe einen Riesenrespekt vor ihnen!“, sagte er zu allen Geehrten.

Die Auszeichnung des Freistaats Bayern wird für die Abwehr einer Lebensgefahr und für die Rettung Einzelner vergeben. Die Geehrten sind für den Regierungspräsidenten „die stillen Helden unserer Gesellschaft, die unendlich viel für den Zusammenhalt in der Gesellschaft getan haben.“ Alle Geehrten haben nicht weggeschaut, sondern gehandelt. Sie haben nur daran gedacht, ein Menschenleben zu retten. Weil das nicht jeder mache, gebühre den Ausgezeichneten Hochachtung und Dank. „Von diesem umsichtigen und schnellen Handeln soll die Öffentlichkeit erfahren“, fuhr Bartelt fort. Denn diese Frauen und Männer können Beispiel und Vorbild für alle anderen Menschen sein. Die Öffentlichkeit soll auch durch die Auszeichnung animiert werden, gleiches zu tun. „Ich bin stolz auf sie!“, fasste der Regierungspräsident zusammen.

Anstoßen mit Bürgermeister und Töchtern
Anstoßen mit Bürgermeister und Töchtern

Unter dem Applaus der vielen Gäste erhielt Rita Blümel eine Urkunde und eine Medaille. Sie erzählte von ihren Erlebnissen und von dem Glück, dass der Einsatz auch von Erfolg gekrönt war. Schierlings Bürgermeister Christian Kiendl war in seiner Eigenschaft als Kreisrat Zeuge des Vorfalls und ist ebenfalls voll Hochachtung für Rita Blümel. „Wie die hingelangt hat und wie die durchgehalten hat, das war ganz erstaunlich“, so Kiendl. So viel Kraft müsse erst einmal jemand haben, um zwanzig Minuten ununterbrochen zu pumpen.

Am Festakt nahmen auch zwei Töchter von Rita Blümel teil, die sich ebenfalls sehr über die öffentliche Anerkennung freuten. Der Regierungspräsident lud alle Gäste zu einem Umtrunk ein und der Bürgermeister zum gemeinsamen Mittagsmahl mit Rita Blümel, einer der „Helden dieser Gesellschaft“.

 
Text und Fotos: Fritz Wallner