Klimaschutzmanager seit einem Jahr im Amt

Dipl.-Ing. Franz Hien legt eindrucksvolle Bilanz vor

SCHIERLING, 19.10.2015. Rund 200 Beratungskontakte hat Schierlings Klimaschutzmanager Dipl.-Ing. Franz Hien im ersten Jahr seiner Tätigkeit gehabt und damit einen wesentlichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung und zum Energiesparen geleistet. Hien legte dem Klimarat eine beachtliche Bilanz vor und versicherte, dass er auch weiterhin mit voller Kraft die Bevölkerung unterstützen wird, um das Klima auf lokaler Ebene schützen zu helfen. Bürgermeister Christian Kiendl bestätigte, dass dieses Thema einen langen Atem braucht. „Wir müssen dran bleiben und Gas geben!“, fasste er zusammen.

Seit fast einem Jahr ist Dipl.-Ing. Franz Hien Klimanschutzmanager des Marktes Schierling und legte dem Klimarat eine erste Bilanz vor

Franz Hien ist auf viele interessierte Menschen und Institutionen gestoßen. Grundlage seiner Arbeit sei das vom Marktgemeinderat beschlossene Klimaschutzkonzept. Als nächste konkrete Umsetzungsmaßnahme nannte Hien den Bau eines Nahwärmenetzes zwischen Schule, Haus für Kinder „Grüne Villa“ und Gemeindeheim Eggmühl, und zwar auf der Basis einer Hackschnitzelheizung. Der Zuschuss des Bundes sei genehmigt. Die Arbeiten werden über den Winter hinweg ausgeschrieben, so dass im nächsten Jahr gebaut werden kann.

Hackschnitzelheizung, Straßenbeleuchtung

Auch bei der Umstellung der Straßenbeleuchtung gibt es deutliche Fortschritte. Für die kleiner Gemeindeteile sind die konkreten Maßnahmen bereits besprochen und Bürgermeister Kiendl machte deutlich, dass es in Birnbach eine Versuchsstrecke geben wird. Für den Ort Schierling hat Hien zusammen mit der Stromversorgung knapp 500 Leuchten ermittelt, die wirtschaftlich auf LED umgestellt werden können. Denn schon vor einigen Jahren war eine Aktion auf energiesparende Lampen gestartet worden.

Hien berichtete von einem Sprit-Spar-Training für Bauhofmitarbeiter, das zusammen mit der Verkehrswacht Regensburg sehr erfolgreich war. Leider sei dieses Angebot von der Bevölkerung nicht angenommen worden.

Sprit und Heizenergie sparen

Zusammen mit der Energieagentur Regensburg wurde das vom Freistaat Bayern finanzierte Energie-Coaching der Placidus-Heinrich-Schule durchgeführt. Die Ergebnisse wird Hien vorstellen, sobald sie vorliegen. In der Diskussion wurde klar, dass – wie auch bei privaten Bauherrn und Hausbesitzern – zuerst diejenigen Maßnahmen verwirklicht werden sollen, die mit möglichst geringem Aufwand den größten Erfolg versprechen. Ausschließlich Gesamtlösungen zu wünschen, könnte sich kontraproduktiv auswirken, weil dann möglicherweise auch auf kleine wirksame Maßnahmen verzichtet würde, sofern eine Gesamtlösung nicht finanzierbar ist.

Richtiges Lüften

Gerade jetzt im Herbst und Winter sei nach Hien das richtige Lüften ein sehr wichtiges Thema um einerseits gesund zu leben und andererseits Energie nicht zu vergeuden.

Er rühmte die Kooperation mit der Schulleitung der Placidus-Heinrich-Schule. Um das richtige Lüftungsverhalten zu erlernen, sei es wichtig, den CO₂-Gehalt in der Luft des Klassenzimmers zuerst zu messen. Dazu hat Hien ein Gerät zur Verfügung gestellt, das ab November auch von Privatpersonen ausgeliehen werden kann. Beim Lüften von Schlafzimmern sei es wichtig, dass während der Nacht genügend Luftvolumen zur Verfügung steht, was schon dadurch erreicht werden kann, dass die Schlafzimmertüre offen bleibt. Wenn das Fenster ständig in der Nacht gekippt sein, werde nach Hien das Mauerwerk sehr kalt und feucht, und dadurch würden nicht nur die Heizkosten für das Haus steigen, sondern auch die Gefahr der Schimmelbildung ansteigen.

Kooperation mit Schule

Hien hat auch eine Fortbildung für die Lehrer gehalten, außerdem vier Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung angeboten, zu denen im Durchschnitt etwa 25 Besucher gekommen sind, er hat eine Schulung für alle Rathaus-Mitarbeiter gemacht und er führt die C0₂-Bilanz des Marktes fort.

Weitere Vorhaben

Als weitere konkrete Maßnahmen der Bewusstseinsbildung für die Wichtigkeit des Energiesparens stellte Hien die Aktion „weg vom Mama-Taxi“, einen „Tag ohne Strom“ in der Schule sowie Energiesparmodelle für die Schulen und Kindertagesstätten vor. Hien schwebt auch die Errichtung eines Energie-Netzwerks mit der Industrie und dem Gewerbe im Markt Schierling vor. Er bereitet eine alternative Wärme-Energie-Versorgung für die Schule Schierling vor, trifft Vorbereitungen für eine Elektro-Ladesäule am P+R-Platz in Eggmühl und er wird daran arbeiten, dass gleichzeitig mit der Gewerbeschau des Gewerbevereins im nächsten Jahr der „1. Schierlinger Klimatag“ verbunden wird.

Einzige Gemeinde

Bürgermeister Christian Kiendl dankte Hien für sein engagiertes Arbeiten und bestätigte ihm, dass er viele Themen angestoßen und zum Teil schon erledigt hat. Nach wie vor ist Schierling die einzige Gemeinde im Landkreis Regensburg und in einer weiten Umgebung mit einem eigenen Klimaschutzmanager.

Hien ist ansprechbar

Klimaschutzmanager Franz Hien steht der ganzen Bevölkerung und der Wirtschaft beratend zur Seite. Es geht dabei sowohl um eine fachliche Beratung als auch um Hinweise, wie man öffentliche Zuschüsse erlangen kann. Er ist im Rathaus angesiedelt. Termine können vereinbart werden unter der Telefonnummer 09451/930225. Hien wird künftig auch konkrete regelmäßige Sprechzeiten anbieten.

 
Text und Foto: Fritz Wallner