Schulschwestern sind ein Schatz

Konzert, Dankgottesdienst und Tag der offenen Tür zum 150. Jubiläum

SCHIERLING, 29.09.2015. Eine außerordentliche Wertschätzung erfuhren die Armen Schulschwestern bei den Feiern zu deren 150-jährigen Wirken in Schierling. Der Markt Schierling dankte mit einem großen Konzert in der Mehrzweckhalle, das 470 Besucher begeisterte. Der junge Schierlinger Dirigent Christoph Schäfer hatte dazu ein Chorprojekt ins Leben gerufen, bei dem mehr als einhundert Sängerinnen und Sänger aus Schierling und Umgebung sowie die Prager Philharmoniker mitwirkten.

Ein großes Festkonzert mit über 140 Mitwirkenden war der Dank des Marktes Schierling für das 150-jährige erfolgreiche Wirken der Armen Schulschwestern in Schierling

Der junge Dirigent Christoph Schäfer hatte das Chorprojekt initiiert und geleitet

Das gesamte Konzert mit der „Krönungsmesse“ von Mozart als Mittelpunkt war als große Danksagung des Marktes Schierling geplant. Die Mitwirkenden kam aus Schierling, Regensburg, Bad Abbach, Ergoldsbach, Bayerbach, Regensburg, Obertraubling, Pentling, Alteglofsheim, Kelheim, Langquaid, Mallersdorf-Pfaffenberg, Neustadt/Donau, Donaustauf, Pfakofen und Sünching. Insgesamt 105 ließen sich mit Christoph Schäfer auf dieses einmalige Wagnis ein, betonte Fritz Wallner bei der Begrüßung. Nur drei Proben hatten sie zusammen und eine mit den Prager Philharmonikern. Doch der Erfolg war grandios und führte zu stehenden Ovationen in der Mehrzweckhalle. Bürgermeister Christian Kiendl bekräftigte bei seiner Ansprache, dass die Schwestern ein Schatz für die Gemeinde seien, und damit etwas ganz wertvolles. Er hoffte, dass trotz des Mangels an Nachwuchs auch in den nächsten Jahrzehnten Schwestern in Schierling sein werden. (Gesamtes Grußwort des Bürgermeisters im Wortlaut)
Hausoberin Schwester Rosina freute sich, dass auch heute die Schwestern Wohlwollen, Unterstützung, Interesse, Wertschätzung und Vertrauen bei der Bevölkerung besitzen. „Wir Schwestern sind hier sehr gerne in Schierling“, sagte sie und versprach, sich auch weiterhin mit aller Kraft für die Entwicklung der Kinder einzusetzen, damit Friede und Gerechtigkeit im Kleinen und Großen verwirklicht werden.

Die ganzheitliche Bildung junger Menschen als wichtige Idee der Ordensgründerin kam beim Konzert auch dadurch zum Ausdruck, dass mit Theresa Velten (15 Jahre), Anna Schweinberger (16) und Jannis Roos (13) drei Sieger beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ ihr Können auf der Geige hören ließen und mit Enthusiasmus gefeiert wurden und deren Lehrer Prof. Conrad von der Goltz sehr zufrieden war.

Anstoßen lassen

Bürgermeister Christian Kiendl dankte Provinzoberin Schwester Charlotte, dass immer noch Schwestern in Schierling sind

Beim Dankgottesdienst betonte Pfarrer Helm, dass die wirklichen Schätze nicht bei Banken und in Tresoren liegen, sondern alles Gute, was anderen selbstlos getan wird, sei der eigentliche Schatz. Die Schwestern haben sich anstoßen lassen und durch ihr Tun sowie gelebtes Glaubenszeugnis viel Gutes getan. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christiane Banse dankte für die lange Zeit des selbstlosen Einsatzes. Pfarrer Helm und Markus Schinhanl von der Kolpingsfamilie überreichten an Provinzoberin Schwester Charlotte eine Spende für die Arbeit des Ordens in allen Teilen der Welt. Schierlings ehemaliger Pfarrer Hans Bock bekräftige, dass jede Gemeinde reich sei, die Schwestern hat.

Die Provinzoberin verwies auf die Überzeugung der Ordensgründerin, dass Bildung die Welt verändern kann. Schierling habe immer Schwestern gewünscht, und zwar für Schule und Kindergarten. Als 1942 erwogen wurde, die Filiale aufzulösen, habe der damalige Regensburger Erzbischof Buchberger dem nicht zugestimmt, weil „die Bevölkerung recht gut mit den Schwestern ist“.

Hunderte im Garten

Dass dies auch heute noch so ist, dafür war der Tag der offenen Tür ein eindrucksvolles Beispiel. Hunderte Schierlinger bevölkerten den Pfarrgarten, hörten – wie schon im Gottesdienst – die Band der Armen Schulschwestern, und außerdem die Blaskappe „Schierlinger Blech“. Maria Feigl gratulierte im Namen des Kindergartens St. Michael zum Jubiläum und die Kinder erfreuten mit einem Tanz. Provinzoberin Schwester Charlotte und Schwester Rosina waren mit weiteren 20 Schwestern, von denen einige früher in Schierling tätig gewesen sind, tief beeindruckt von dem Zuspruch, den sie an den beiden Festtagen in Schierling erlebten.

Der Kindergarten St. Michael gratulierte zum Jubiläum mit einem Tanz

Der große Dank an die Schwestern

Gottesdienst. Mit Ortspfarrer Josef Helm feierten Pfarrer i.R. Hans Bock sowie die aus Schierlinger stammenden Priester Pfarrer Josef Roßmaier, Direktor a.D. Joseph König und Pater Erhard Hinrainer. Beim Mahl stieß auch der evangelische Pfarrer Uwe Biedermann zur Festgesellschaft.

Gartenfest. Hunderte Menschen strömten beim Tag der offenen Tür in den Klostergarten und bestaunten das 1865 erbaute Klostergebäude sowie die kleine Hauskapelle.

Voller Garten beim Gartenfest

Stimmen zum Konzert

Dem jungen Christoph Schäfer flogen nach dem Konzert die Herzen zu. „Bist ein toller sympathischer Dirigent!“, schrieb Ines Skjupin in facebook. Es sei eine traumhafte Erfahrung, mit einem großen Orchester – den Prager Philharmonikern – gemeinsam auf der Bühne zu stehen. Es wurde die Integrationskraft von Schäfer ebenso gelobt wie sein exaktes Arbeiten. Es wurde der Wunsch nach einer baldigen Wiederholung des Chorprojekts, das hauptsächlich durch das Kultursponsoring von Labertaler Heil- und Mineralquellen möglich wurde.

Hier weitere Stimmen:

Veronica Buchner

Für Veronica Buchner aus Zaitzkofen war es ein besonderes Erlebnis, da mitsingen und Teil eines so großen Ereignisses mit einem so großen Orchester sein zu dürfen.
 

Benedicta Ebner

Benedicta Ebner animierte rund 30 Mitglieder ihrer Kirchen- und Jugendchöre aus Ergoldsbach und Bayerbach zum Mitwirken und fand die Zusammenarbeit mit ihrem ehemaligen Studienkollegen Christoph Schäfer einfach nur „so super“.
 

Franz Listl

Der Paringer Franz Listl war lange nicht mehr beim Chor gewesen, hat sich jetzt inspirieren lassen und voll Freude festgestellt, dass es garnichts ausmacht, in einem zusammengewürfelten Chor zu singen, denn die Musik habe ihre eigene Sprache um zu kommunizieren.
 

Annie Lemire

Die 14-jährige Annie Lemire hat sich erstmals an dieses Werk gewagt und war zutiefst beeindruckt, wie viel sie in der sehr kurzen Probenzeit gelernt hat und wie toll die Unterstützung durch erfahrene Chorsänger gewesen sei.
 

Sascha Borchers-Langrieger und Brigitte Berr

Sascha Borchers-Langrieger und Brigitte Berr schwärmten von Christoph Schäfer als Dirigent, dessen innerer Ruhe und Ausgeglichenheit und bedauerten – wie sehr viele andere auch – dass es so etwas zu selten gebe. „Das alles war großartig!“, fassten sie das Projekt des Marktes Schierling zusammen.

Bilder und Impressionen vom Jubiläum 150 Jahre Arme Schulschwestern in Schierling

Bildergalerie zum Schwesternjubiläum
 

 
Text: Fritz Wallner
Fotos: Robert Beck und Fritz Wallner