Deutschkurse, Hausaufgabenbetreuung, …

Asylbewerber-Unterstützerkreis berichtet dem Marktgemeinderat

SCHIERLING, 12.03.2015. Derzeit leben in den drei dezentralen Unterkünften im Bereich des Marktes Schierling 53 Asylbewerber, darunter 8 Kinder, aus 6 verschiedenen Nationen. Das berichtete Claudia Buchner dem Marktgemeinderat als Sprecherin des ehrenamtlichen Asylbewerber-Unterstützerkreises. Zum erweiterten Kreis gehören rund 35 Personen und weitere etwa 10 Frauen, die sich um die Kleiderkammer kümmern.

Bgm. Christian Kiendl mit Claudia Buchner
In Schierling rühmte Bürgermeister Christian Kiendl die Arbeit des ehrenamtlichen Asylbewerber-Unterstützerkreises und überreichte stellvertretend an dessen Sprecherin Claudia Buchner einen Blumenstrauß

Bürgermeister Christian Kiendl nannte das Asylproblem eine große Herausforderung weltweit, weil etwa 50 Millionen Menschen aus Kriegsgebieten in sichere Länder auf der Flucht sind. Er sei sehr dankbar, dass es bei der Schierlinger Bürgerschaft ein so hohes Engagement und eine Welle der Hilfsbereitschaft gebe. Als aktuelles Beispiel stellte er einen Brief des SV Eggmühl vor, in dem das Engagement in allen Abteilungen angeboten wird. Der Markt Schierling werde künftig auch Stellen für gemeinnützige Arbeiten einrichten. Allerdings sei es dazu erforderlich, dass die Asylbewerber Grundkenntnisse der deutschen Sprache haben. Claudia Buchner bezeichnete den Unterstützerkreis als einen „bunt zusammengewürfelten Haufen“ engagierter Menschen, die Hilfe zur Selbsthilfe leisten wollen. Sechs bis acht Personen gehören zum Kernteam und sie kümmern sich jeweils um ein besonderes Thema, nämlich Deutschkurse, Hausaufgabenbetreuung, Behördliches, Sonstiges und Öffentlichkeitsarbeit. Der Familienstützpunkt habe eine große Funktion und betreibe die Kleiderkammer. „Von uns gibt es ein dickes Lob an die Schierlinger Arztpraxen“, so Claudia Buchner zur Zusammenarbeit mit den Ärzten. Die Männer unter den Asylbewerbern würden in der Zwischenzeit die deutsche Sprache gut verstehen – „wenn man langsam spricht“.

Für die nahe Zukunft würden weitere „Lehrer“ gesucht, um einen dritten Deutschkurs einrichten zu können. Lehrer könne dabei jede Person sein, welche die deutsche Sprache spricht. Es werden vermehrt Fahrräder gesucht, damit die Asylbewerber mobiler werden. Beim Frühjahrsmarkt werde es im Rathaus eine Ausstellung über das Thema Asyl geben. Außerdem werde versucht, Praktikumsplätze in Betrieben zu akquirieren. Der Bürgermeister bat Max Heindl als Vertreter des Gewerbevereins, dass man sich Gedanken über Praktikumsstellen in den Betrieben machen soll.

Kiendl lobte alle engagierten Frauen und Männer und überreichte an Claudia Buchner stellvertretend einen Blumenstrauß. Ausdrücklich hob er auch die Leistungen des Familienstützpunktes hervor, und da wiederum mit der Gründungsleiterin Anja Scheiner sowie der aktuell Verantwortlichen Annette Straßer.

 
Text und Foto: Fritz Wallner