Asylbewerber begleiten und unterstützen

Ehrenamtlicher Unterstützerkreis ist vielfältig tätig

SCHIERLING, 14.02.2015. Derzeit sind 31 Flüchtlinge als Asylbewerber in drei verschiedenen Häusern in Schierling und Unterdeggenbach untergebracht. Der ehrenamtliche Unterstützerkreis organisiert Sprachkurse, begleitet und unterstützt die Menschen aus Syrien, Äthiopien und Tschetschenien, um sich in der neuen Kultur zurechtzufinden und selbständig zu werden. „Wir müssen ihnen etwas zutrauen“, so Claudia Buchner, die Sprecherin des Unterstützerkreises bei der Versammlung im TV-Vereinsheim.

Bgm. Maria Feigl bei der Überreichung des Blumenstraußes an Frau van Innis
In Schierling wurde Colienne van Innis (Bildmitte) durch zweite Bürgermeisterin Maria Feigl (rechts) für ihr besonderes Engagement bei der Unterstützung einer schwangeren Asylbewerberin geehrt. Links Claudia Buchner, die Sprecherin des Unterstützerkreises.

An Silvester ab 22.30 Uhr hatte Colienne van Innis – Gattin des evangelischen Pfarrers und Präsidentin des Partnerschaftsvereins – den Rest der Nacht für eine hochschwangere Asylbewerberin geopfert, die über Beschwerden klagte. Nach einer Odyssee durch zwei Krankenhäuser kam schließlich mit einem Notkaiserschnitt in den ersten Stunden des neuen Jahres das Baby zur Welt. „Um 5.15 Uhr hab ich die letzte E-Mail von Colienne bekommen“, sagte Buchner und pries deren Leistung in höchsten Tönen, denn ohne deren Leistung hätte diese Nacht nicht den glücklichen Abschluss gefunden. Zweite Bürgermeisterin Maria Feigl sah darin einen besonderen Beweis von gelebter Nächstenliebe und dankte im Namen des Marktes Schierling mit einem Blumenstrauß sowie der ehrenamtlichen Gruppe für ihren Einsatz.

Buchner machte deutlich, dass viele der Asylbewerber gut gebildet und ausgebildet seien und Sorge um ihre Familien haben. Das Smartphone sei die einzige Verbindung zu ihrer Heimat, und deshalb sehr wichtig. Rudolf Blaschko, der wie Calienne van Innis, Dr. Ursula Grandel, Madlen Melzer und Irmi Blain für den Sprachunterricht sorgt, bestätigte, dass es bei jedem Gespräch für die Asylbewerber wichtig sei, wie es ihren Familien geht. Drei jüngere Damen aus Äthiopien bekommen über den Caritasverband zusätzlich Deutschkurse, so dass sie bald gut sprechen können.

Annette Straßer berichtete von der neuen Kleiderkammer, die von 8 bis 10 Frauen betreut wird. Kleiderspenden können im Rathaus abgegeben, denn das Bürgerbüro sei sehr kooperativ. In ihrer Eigenschaft als Leiterin des Familienstützpunktes hat sie speziell die Mütter und Kinder im Blick hat und arbeitet gut mit „KoKi“ des Landratsamtes zusammen. Dr. Ursula Grandel beleuchtete die Änderungen im Asylrecht. Gemeinsam wurden Maßnahmen überlegt, um die Integration der Asylbewerber gut gelingen zu lassen. Der Unterstützerkreis wird weiterhin als loser Zusammenschluss tätig sein. Spenden werden über die Marktverwaltung Schierling eingenommen, von dort Spendenbescheinigungen ausgestellt und Auszahlungen vorgenommen.

Aktivitäten des Unterstützerkreises

Ausstellung. Am Palmsonntag gibt es zum Frühlingsmarkt die Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“ von Pro Asyl. Es geht um die Themen: Warum fliehen Menschen? Welchen Gefahren sind sie ausgesetzt? Welche Wege müssen sie beschreiten, welche Hindernisse überwinden? Wo und unter welchen Umständen finden sie Schutz?

Essen. Über kulinarische Spezialitäten aus den Herkunftsländern der in Schierling untergebrachten Asylbewerber soll ein Beitrag zur Integration geleistet werden.

Kleiderkammer. Im Internet unter www.schierling.de „A-Z“, Kleiderkammer, ist das aktuelle Angebot einsehbar. "Diese Einrichtung ist für alle Bedürftigen, nicht nur für Asylbewerber“, so Annette Straßer.

 
Text und Foto: Fritz Wallner