Schierling ist Teil der innovativen Energieregion

Interkommunales Entwicklungskonzept unterzeichnet

SCHIERLING, 02.01.2015. Kurz vor Weihnachten hat Bürgermeister Christian Kiendl im alten Rathaus der Stadt Regensburg zusammen mit Regensburgs Oberbürgermeister Joachim Wolbergs sowie den Bürgermeistern weiterer sieben Gemeinden das integrierte räumliche Entwicklungskonzept unterzeichnet, dessen Ziel es ist, die Energiewende im Raum Regensburg voranzutreiben. Das Konzept mit dem Titel „Innovative Energieregion Regensburg“ wird bei der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern eingereicht. Mit dem Konzept bewirbt sich die interkommunale Kooperation im Rahmen eines bayerischen Auswahlverfahrens für Maßnahmen in der Stadt und dem Umland.

Bei der Unterzeichnung des Entwicklungskonzepts
Sie unterzeichneten das integrierte regionale Entwicklungskonzept: sitzend von links 2. Bürgermeister Josef Schütz (Wörth a.d.Donau), Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (Stadt Regensburg), erste Bürgermeisterin Elisabeth Kerscher (Gemeinde Wiesent) sowie stehend von links die ersten Bürgermeister Rudolf Graß (Obertraubling), Max Kollmannsberger (Tegernheim), Christian Kiendl (Schierling) und Helmut Haase (Thalmassing)

Im Sommer hat die Stadt Regensburg als Leitkommune mit der Gemeinde Bach a. d. Donau, dem Markt Donaustauf, der Gemeinde Obertraubling, dem Markt Schierling, der Gemeinde Tegernheim, der Gemeinde Thalmassing, der Gemeinde Wiesent und der Stadt Wörth a. d. Donau eine interkommunale Zusammenarbeit vereinbart. Jetzt, ein halbes Jahr später, unterzeichneten die Bürgermeister das erste Ergebnis dieser Partnerschaft: ein integriertes räumliches Entwicklungskonzept, dessen Ziel es ist, die Energiewende im Raum Regensburg voranzutreiben und sie zugleich als Motor für die weitere städtebauliche Entwicklung in der Region zu nutzen. Ausgehend von einer umfassenden Bestandsanalyse werden Maßnahmen vorgestellt, die die Partner in den kommenden Jahren gemeinsam umsetzen wollen. Dies umfasst die Errichtung eines Energiebildungszentrums mit Vor-Ort-Standorten ebenso wie die Umsetzung von Maßnahmen im Bereich der Ortsentwicklung und Energieeffizienzmaßnahmen auf kommunaler Ebene.

Voraussetzung für Fördermittel

Das Konzept ist Voraussetzung und Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln, zum Beispiel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) für den Zeitraum 2014-2020. Regensburg steht mit dem Konzept im Wettbewerb mit anderen bayerischen Regionen. Die Entscheidung darüber, welche der eingereichten Entwicklungskonzepte in der finalen Auswahl für eine Förderung berücksichtigt werden, trifft ein Gremium, dem Vertreter verschiedener Landesministerien und der kommunalen Spitzenverbände angehören, voraussichtlich Anfang 2015. Die Partner der Regensburger Kooperation rechnen sich gute Chancen aus.

Energiewende ernst nehmen

Vor der Unterzeichnung sagte OB Wolbergs zur Frage, warum so etwas gemacht wird, „weil wir die Energiewende ernst nehmen!“. Diese könne nur sinnvoll gestaltet werden, wenn regional zusammengearbeitet wird. „Das hat mit der Lebenswirklichkeit der Menschen zu tun“. Er versicherte, dass sämtliche Partner miteinander auf Augenhöhe umgehen würden. Zentrale Maßnahmen seien ein Energie-Bildungs- und Beratungszentrum mit verschiedenen Standorten (auch im Landkreis), sowie das Projekt „Weg vom Öl“ und ein „Themenpark Pharma, Umwelt und Energie“. Das alles sei nicht populär aber entscheidend, so der Oberbürgermeister.

Bgm. Christian Kiendl bei der Unterzeichnung neben Bgm. Elisabeth Kerscher und OB Joachim Wolbergs
Bürgermeister Christian Kiendl schmunzelte bei der Unterzeichnung

Impuls ist gesetzt

Beim gesamten Konzept geht es nicht nur um Themen wie Energieeffizienz oder den Einsatz regenerativer Energien, sondern etwa auch um Denkmal- und Gewässerschutz oder Chancen der städtebaulichen Entwicklung. Deshalb ist auch von einem „integrierten Konzept“ die Rede. Das Thema Energiewende sei sozusagen die Klammer, die das Konzept zusammenhält. Ausgehend von einer Bestandsanalyse aller beteiligten Kommunen, die den Ist-Zustand abbildet, wurde ein Maßnahmenkatalog entwickelt, der jede einzelne Kommune mit ihren Voraussetzungen und Problemlagen berücksichtigt. „Der Impuls ist gesetzt, die interkommunale Zusammenarbeit geht weiter – ob wir den Zuschlag bekommen oder nicht“, nannte der OB einen für ihn wichtigen Aspekt, der über die aktuelle Bewerbung hinausgeht. Das Papier zur Entwicklung der Energieregion sei kein nebulöses Bekenntnis zur Energiewende, sondern enthalte „ganz konkrete Vorschläge, was wir zu tun gedenken“. Er und seine Kollegen aus den Nachbar-Kommunen seien zuversichtlich, dass die Bewerbung damit erfolgreich sein wird.

Eigenes Konzept

Jeder anwesende Bürgermeister nahm zu der seit Monaten erfolgten Arbeit Stellung. Bürgermeister Christian Kiendl erinnerte daran, dass der Markt Schierling als einzige Kommune im Landkreis Regensburg Ende Dezember 2013 ein eigenes Konzept für die EFRE-Förderperiode 2014 – 2020 eingereicht hat. Die später eingegangene Zusammenarbeit mit der Stadt Regensburg und den anderen Gemeinden sei hervorragend gewesen. „Von der Energiewende ist schnell die Rede, doch diese auch umzusetzen helfen ist eine schwere Aufgabe“, sagte Kiendl. Es geht darum, konkrete Impulse zu setzen. Schierling wolle das mit einem Energie-Bildungszentrum in Gestalt eines Energie-Erlebnis-Zentrums vor allem für die Kinder.

Die Entwicklungsachsen des Entwicklungskonzepts
Zwei Entwicklungsachsen umfasst das integrierte Entwicklungskonzept

Dank

Die Bürgermeister Haase aus Thalmassing und Graß aus Obertraubling dankten der Stadt Regensburg und dem Markt Schierling, die als Initiatoren das Projekt angestoßen hätten. Gedankt wurde auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Stadt- und Gemeindeverwaltungen sowie dem externen Büro, das die konkrete Erarbeitung federführend begleitete.

 
Text und Fotos: Fritz Wallner