Schierling als bundesweites Beispiel

Ministerium lässt Nutzungsmischung und Nutzungskonflikte in Zentren ermitteln

SCHIERLING, 21.10.2014. Der Markt Schierling ist Teil einer bundesweiten Studie zum Thema „Nutzungsmischung und die Bewältigung von Nutzungskonflikten in Innenstädten, Stadt- und Ortsteilzentren – Chancen und Hemmnisse“. Auftraggeber sind das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). 18 Städte und Gemeinden aller Größenordnungen werden untersucht, darunter Schierling als ein Beispiel für eine kleinere Gemeinde.

Foto der Beteiligten vor der Baustelle
Der Markt Schierling ist Teil einer bundesweiten Studie zur Nutzungsmischung in Ortskernen, für die Holger Pietschmann und Christian Kloss (zweiter und dritter von rechts) aus Berlin den Markt besuchten und mit Bürgermeister Christian Kiendl sowie Geschäftsleiter Fritz Wallner zusammentrafen

Holger Pietschmann und Christian Kloss vom Büro „Plan und Praxis GbR“ aus Berlin besuchten Schierling und trafen sich dabei mit Bürgermeister Christian Kiendl und Geschäftsleiter Fritz Wallner. Sie erklärten, dass attraktive Innenstädte, lebenswerte Stadtteilzentren und Ortskerne eine herausragende Bedeutung für die Zukunft der Städte und Gemeinden haben. Eine stadtverträgliche Nutzungsmischung bilde einen wesentlichen Attraktivitätsfaktor für urbane und lebendige Zentren. Chancen, Hemmnisse und Herausforderungen für eine stadtverträgliche Nutzungsmischung in den zentralen Stadträumen werden im Forschungsprojekt analysiert, Erfolgsfaktoren herausgearbeitet, Lösungsansätze zur Überwindung von Hemmnissen und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Das Projekt startete bereits im September 2013.

Die Schaffung einer zentrumsverträglichen Nutzungsmischung sei für eine nachhaltige Stadtentwicklung und die Innenentwicklung von entscheidender Bedeutung. Jedoch sei eine vielfältige und verträgliche Nutzungsmischung kein Selbstläufer, erklärten die Gäste aus Berlin. Angesichts des Nutzungswandels, veränderter Bedürfnisse und Ansprüche an zentrale Stadträume entstünden zudem neue Chancen, Hemmnisse und Herausforderungen für eine Nutzungsmischung in den Zentren.

Schierling sei ein gutes Beispiel, wie mit einer konsequenten Politik der Strukturwandel im Ortskern vollzogen wird. Insbesondere die Umnutzung des ehemaligen Nock-Grundstücks – einer Industriebrache, die früher als Sägewerk genutzt war – zeige, wie ein Ortskern belebt werden kann. Außerdem lobten die Gäste die Anstrengungen des Marktes Schierling, um den Bürgerwunsch entsprechend wieder Einkaufsmöglichkeiten in den Ortskern zu bringen und außerdem in einem Gebäude die Nutzungsmischung mit Bücherei und Familienstützpunkt zu bewerkstelligen.

Mit der vom Bund in Auftrag gegebenen Studie werden vorliegende Erkenntnisse zum Thema Nutzungsmischung ausgewertet. Dabei wird der Blick auf den Gebietstyp der Stadt- und Ortsteilzentren gerichtet. Für die zentralen Räume von Städten und Gemeinden sollen die städtebauliche Strategie der stadtverträglichen Nutzungsmischung beleuchtet sowie Chancen, Hemmnisse und Herausforderungen bei der Umsetzung analysiert werden. „Hauptziel ist es, Erfolgsfaktoren für die Sicherung und Stärkung der Nutzungsvielfalt in den Zentren herauszuarbeiten, Lösungsansätze zur Überwindung von Hemmnissen und Konflikten zu identifizieren und praxisorientierte Handlungsempfehlungen abzuleiten“, so Pietschmann und Kloss. Außerdem sollen Hinweise für das städtebauliche Instrumentarium des Bundes gewonnen werden, insbesondere zur Städtebauförderung.

Bürgermeister Christian Kiendl freute sich, dass gerade der Markt Schierling als Beispiel ausgewählt worden sei. Er berichtete von beachtlichem Interesse am Umgang des Marktgemeinderates mit der Ortskernentwicklung Schierling, was sich auch bei einer Tagung der Industrie- und Handelskammer in Regensburg zeigte. „Wir haben das Glück, dass sich viele aktive Bürgerinnen und Bürger in unserem Gemeindeentwicklungsprozess engagiert haben“, so Kiendl. Die beiden Gäste wiederum betonten, dass sie bei ihrer Reise durch Deutschland sehr viel gelernt hätten, was im Lande so alles geschieht.

 
Text: Fritz Wallner
Foto: Markt Schierling