Im Eisweiher steckt Leben

Viertklässler lernen mit dem Naturmobil des BN Pflanzen und Tiere im Gewässer kennen

SCHIERLING, 23.07.2014. Im Eisweiher beim TV-Sportheim Schierling kreucht und fleucht es nur so vor Lebewesen. Das konnten jetzt die Viertklässler der Placidus-Heinrich-Grundschule am eigenen Leibe erfahren. Unter Anleitung von Gartenpädagogin Marion Zlamal vom Naturmobil des Bund Naturschutz (BN) erforschten die Kinder das Leben in dem Teich, der vor längerer Zeit vor allem zum Eisstockschießen angelegt worden ist.

Kinder mit Keschern
Mit Keschern fingen die Kinder im Eisweiher kleine Lebewesen wie Libellenlarven, Spitzschlammschnecken, Kaulquappen, Stabwanzen oder Wassermilben

Der Besuch im Naturmobil des Bund Naturschutz, Kreisgruppe Regensburg, war so richtig nach dem Geschmack der 20 Viertklässler. „Im Vordergrund steht das Erleben und Begreifen der Natur und Umwelt mit allen Sinnen, Neugierde wecken und ein Gespür für den Schutz der Natur entwickeln“, ist einer der Leitsätze. Das Naturmobil ist eine mobile Umweltstation, eingerichtet für umweltpädagogische Veranstaltungen mit Schulklassen und Gruppen jeden Alters. Es ist ein großer umgebauter Wohnanhänger, der alles enthält, was notwendig ist, um unsere Umwelt zu untersuchen und kennen zu lernen. Es ermöglicht vor Ort vielfältige Naturerlebnisse und Naturuntersuchungen für bis zu 26 Personen gleichzeitig.

Marion Zlamal mit Kindern im Naturmobil
Im Naturmobil des BN erläuterte Gartenpädagogin Marion Zlamal den Kindern die Binokulare, mit denen die Funde untersucht wurden

Nach einer Einweisung von Gartenpädagogin Marion Zlamal machten sich die Kinder daran, mit Keschern und Eimern allerhand Getier und Pflanzen rund um den Eisweiher zu fangen und einzusammeln. Bereits hier war die Begeisterung groß. Denn sie fanden Frösche jeder Entwicklungsstufe, Libellenlarven, Spitzschlammschnecken, Kaulquappen, Stabwanzen oder Wassermilben, dazu Wasserflöhe und auch Rückenschwimmer. „Die Kinder haben viele kleine Sachen entdeckt“, sagt Lehrerin Daniela Rosenmauer. Ziel sei es, dass Kinder die Natur selbst erleben und erforschen, erläutert Marion Zlamal. Dann ging es in das Naturmobil. Der Wohnwagen ist mit vielen Binokularen ausgestattet, mit denen sogar die Kiemen der Libellen und die Nasenlöcher eines Frosches erforscht werden können. Zunächst aber erläuterte Marion Zlamal, wie man die Binokulare richtig benutzt. Schon bei den ersten Einblicken herrschte eine aufgeregte Atmosphäre. Jede und jeder wollte seine Erkenntnisse mitteilen. Die Kinder inspizierten ihre Tierchen ganz genau. Und bei wem das Schafstellen nicht auf Anhieb klappte, da half die Expertin weiter.

Jeder suchte sich sein Lieblingstier, das er dann anhand eines Datenblattes näher bestimmte und untersuchte. „Den Kindern wird deutlich, was man vor Ort Spannendes erleben kann“, sagte Marion Zlamal. Vielen war es gar nicht bewusst, dass der Eisweiher regelrecht zum Biotop geworden ist und das so viel Leben in ihm steckt. Nur wenn die Kinder die Pflanzen und Tiere im Gewässer kennen, lernen sie die Natur in unmittelbarer Umgebung auch schätzen.

 
Text und Fotos: Sebastian Brückl in „Allgemeine Laberzeitung“