Wilder Westen in der Grundschule

Arbeitsgemeinschaft „Schulspiel“ führte Kinder-Musical auf

SCHIERLING, 22.07.2014. Es gehört eine Portion Mut und außerordentliches persönliches Engagement dazu, um mit Grundschülern der zweiten bis vierten Klasse ein Western-Musical für Kinder einzustudieren. Lehrerin Bettina Bock von der Placidus-Heinrich-Grundschule bewies beides und landete mit ihrer „Arbeitsgemeinschaft Schulspiel“ einen herausragenden Erfolg. Mit lustigen Songs, romantischen Melodien und schwungvollen Rhythmen überzeugten die 21 Mitwirkenden in dem Musical „Baller-Bob in Timber-Town“ von Peter Hansen-Korf entführte sie bei mehreren Aufführungen die Schülerinnen und Schüler der gesamten Schule sowie hunderte Eltern, Geschwister und Großeltern der Akteure in die Westernstadt Timber-Town.

Schlussapplaus für das Musical
Die Arbeitsgemeinschaft „Schulspiel“ der Placidus-Heinrich-Grundschule Schierling führte das Western-Musical „Baller-Bob in Timber-Town“ von Peter Hansen-Korf auf und erntete großen Applaus
Szenenbild mit Baller-Bob, Molly und der Barfrau
Baller-Bob (rechts), Molly und die Barfrau haben längst Frieden mit den Indianern geschlossen

Es handelte sich nicht einfach um eine gängige Wildweststory, wie sie in alten Fernsehfilmen zu sehen ist, auch wenn es zur Begrüßung hieß „willkommen im Wilden Westen“. Sondern die Zuschauer wurden in eine Welt entführt, in der Revolverhelden den Waffen abschwören und stattdessen lieber bei der Zeitung arbeiten. Im Wildweststädtchen Timber-Town ist Waffentragen nämlich verboten und Alkohol ist verpönt. Sheriff (Marie Pelger) ist eine unerschrockene Frau, die Bar gehört Maggy, einer ehemaligen Sängerin (Edina Milaku), die dort Apfelsaft oder den härteren Tomatensaft ausschenkt und sehr oft vom Gemischtwarenhändler Jim (Julius Weleba) besucht wird. Da kommt die Nachricht, dass mit „Baller-Bob“ (Teuta Thaqi) ein gefürchteter Revolverheld ins Städtchen zurückkehren werde. Was nun? Doch die Frau Sheriff hat keine Angst. Und tatsächlich wird der böse Mann auf eine Art und Weise "entschärft", die beim Einstudieren des Stücks und auch bei den Zuschauern Schmunzeln hervorrief.

Molly und der Sheriff
Sängerin Molly und der Sheriff

Nachdem die Frauen die Regie übernommen haben läuft alles fast schon ein wenig zu gemütlich. Denn selbst mit den Indianern haben sie Frieden geschlossen. Doch als eines Tages Baller-Bob, ein berüchtigter Revolverheld, in der Stadt auftaucht, scheinen die friedliebenden Einwohner ein Problem zu bekommen. Doch da gibt es auch noch Molly (Anna MariaDella Mura), die als Sängerin mit klarer Stimme „Im Zug nach Santa Fe“ singt. Ganz sanft wird auch Baller-Bob zivilisiert. Unbemerkt hat Frau Sheriff bereits seine Colts sichergestellt. Und Baller-Bob entdeckte auch seine kunstsinnige Ader, der er mit dem Song „Weit ist der Weg“, in dem er sich selbst fragt, wann er am Ziel ist, zum Ausdruck bringt. Mit der Strophe „neue Städte, neue Menschen, neuer Einsatz, neues Spiel“ brachte er die Suche der Menschen nach dem eigenen Weg auf den Punkt. Aber auch als Bilderzeichner und damit wertvoller Zeitungsmitarbeiter stellt Baller-Bob die Weichen für seinen außergewöhnlichen Weg. Schließlich entpuppte sich das gesamte Ensemble als Chor bei zwei stimmungsvollen Liedern, darunter auch: „Der Wilde Westen ist nur halb so wild“.

Szenenbild mit Baller-Bob und der Barfrau
Baller-Bob (rechts), Molly und die Barfrau haben längst Frieden mit den Indianern geschlossen

Den Kindern auf der Schierlinger Bühne gelang es, voller Spielfreude und temperamentvoll das Publikum zu begeistern. Deshalb gab es für das 35-minütige temperamentvolle und fröhliche Programm starken Beifall der Mitschüler und ein dickes Lob von Rektorin Gudrun Honke: „Was diese Zweit- bis Viertklässler hier auf die Beine gestellt haben, war schon ganz toll,“ schwärmte sie und hob besonderes das große Engagement von Lehrerin Bettina Bock hervor, die sowohl für die Einstudierung als auch für die witzigen Kostüme, das Bühnenbild und die Regie verantwortlich war. „Ich bin überglücklich!“, so deren erster Satz nachdem der Applaus verklungen war. Weil es so viele Kinder gab die mitmachen wollten, hatte sie kurzerhand noch einige Rollen zum Original hinzugefügt. Sie dankte besonders Hausmeister Harald Berger für seine Unterstützung.

Das Ensemble

Es wirkten mit Edina Milaku, Anna-Maria Della Mura, Teuta Thaqi, Julius Weleba, Marie Pelger (alle Klasse 4a), Julius Schweiß (2b), Merle Müller, Amelie Sommer (beide 3a), Albion Dushica, Gent Zekoli (beide 4a), Jonas Drexl (3b), Arijon Zekoli (2a), Dora Elezi (4a), Susi Sopper (2e), Elisabeth Koval (4a), Angelina Kauck (2b), Lea Berger (3b), Victorie Viernstein (2b), Anna Rieger (3b) und Melina Dötter (2b).

 
Text und Fotos: Fritz Wallner